Dienstag, 2. April 2024

Benisa [174 / 150] Montag, der 24. März 2014

Man parkte irgendwo in der Nähe des Hauptplatzes mit der Catedral de la Marina und flanierte. Hans Köberlin machte wie üblich seine Bildchen: die Catedral de la Marina in der Abenddämmerung, das Abendrot vor einem lokal typischen mehrgeschossigen Wohnhaus mit einer pittoresken Palme davor und mehrfach den in der blauen Stunde gelb angestrahlten Palacio de los Torres-Orduña. Der hatte in dem gelben Licht vor dem dunkelblauen Himmel dahinter und mit den Zypressen davor etwas von dem Ambiente eines dieser italienischen surrealistischen Bilder und erweckte wegen der Zypressen in Hans Köberlin auch Assoziationen an Böcklins Toteninsel. Unsere Wiedergabe in Schwarzweiß von Hans Köberlins Farbbildchen gibt das natürlich nur unvollkommen wieder …

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XIII [Sechste Phase ‒ oder: Gift und Geschlechtsverzweiflung] Vom 13. März bis zum 10. April 2014, S. noch offen).

Samstag, 30. März 2024

Fenster #398 [Der Untergang des Abendlandes]

1983-07-07 Montréal [Mittwoch, der 5. März 2014]

Zum Frühstück hörte er jenes Konzert aus Miles Davis’ letzter Phase, daß jener am 7. Juli 1983 im Théâtre Saint-Denis in Montréal gegeben hatte. Die Stücke zu den Titeln waren Hans Köberlin bis auf Jean Pierre nicht präsent, es begann mit einem gefälligen Funk, Disco, aber wegen Miles Davis’ Spiel und John Scofields Gitarre – die bei dem gesamten Konzert herausragend war – annehmbar,* dann kam ein ruhiges Stück, Hans Köberlin schaute nach, es war Star People, das erinnerte fast an die Jack Johnson-Sessions. Auf dem dritten Stück, wieder einem Disco-Funk, war es Bill Evans’ Saxophonspiel, das an die guten Zeiten gemahnte. Das vierte Stück war wieder ruhig – generell gefielen hier Hans Köberlin die ruhigeren besser –, er schaute nach, It Gets Better. Dann ein Stück, das in der Manier des ersten begann, dann aber plötzlich langsam und interessant wurde, es hieß Hopscotch** und ging so, langsam und interessant, auch über in Stars on Cicely, was Hans Köberlin sehr gefiel, dann kam, auch vom Publikum gleich erkannt, immer wieder schön Jean Pierre, das in der gleichen Manier in ein Stück mit dem Titel Coda 3 überging, was Hans Köberlin nicht bemerkt hätte, wenn sein Blick nicht zufällig auf den Monitor des Laptops gefallen wär, und so klang es auch mit einem Stück namens Creepin’ In aus. Hans Köberlin fragte sich, ob Altersmilde sein Urteil, das nun auch Miles Davis’ Abkehr vom Radikalen goutierte, mitbestimmte …

* John Scofield in dem Begleitbuch zu That’s what happened 1982-1985 (The Bootleg Series, Vol. 7, Columbia Records 2022, S. 13): »We were playing funk, but he [Miles Davis] was playing something else on top of it that was very much jazz music. He wouldn’t play cliches ans stuff, he had extended his jazz vocabulary on the trumpet, and was playing it in the funk idiom of 1984.«
** In der Fußnote 3339 – die vierte Ziffer ist übrigens die Summe der drei vorherigen – oben auf S. 1239 hatten wir als ein Apropos zu der Unsterblichkeit qua Gutenberg (Tina) eine kurze Anmerkung zu Cortázars wunderbarer Erzählung Queremos tanto a Glenda gemacht, ohne auf die Fortsetzung oder besser das Nachspiel dieser Erzählung einzugehen. Nun, wegen des Titels Hopscotch und aus Anlaß einer Revision Hans Köberlins vom Sonntag, dem 27. Februar 2022 – auf den Tag ein Jahr lebte er da mit der Frau in der Mansarde an der Westküste – wollen wir dieses Versäumnis nachholen. Das Nachpiel zu Cortázars Erzählung Queremos tanto a Glenda war die Erzählung Botella al mar, eine Erzählung in Form eines offenen Briefes an die Schauspielerin Glenda Jackson, die als Glenda Garson camoufliert Gegenstand der Erzählung Queremos tanto a Glenda gewesen war. Glenda Jackson nun hatte – ohne mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, um auch einmal diese abgedroschene Phrase zu benutzen, Cortázars Erzählung kennen zu können – 1980 unter der Regie von Ronald Neame in einem Film mit dem Titel Hopscotch, was auf spanisch ›Rayuela‹ hieß, mitgewirkt. Über dieses Zusammentreffen hinaus wurden in der Erzählung die Schauspielerin und in dem Film der Autor getötet, wobei hier eine Asymmetrie bestand, die Cortázar übergangen hatte: die Schauspielerin wurde in der Erzählung wirklich getötet, der Autor in dem Film aber nur zum Schein. Cortázar sah in all dem eine Kommunikation am Werk, die analog einer Flaschenpost funktionierte. Er rechnete damit, daß der Film in der spanischen Übersetzung unter dem Titel ›Rayuela‹ laufen würde, nun: im Land von Hans Köberlins Herkunft hatte man aus Hopscotch nicht ›Himmel und Hölle‹ gemacht – zurecht, denn das hätte wegen seines theatralischen Klangs nicht gepaßt –, und auch nicht ›Hinke Pinke‹ oder ›Hinkepott‹ – nebenbei: der Titel von Horst Janssens Memoiren –, sondern ›Agentenpoker‹. Hier nun noch aus Hans Köberlins Arbeitsjournal die kurze Anmerkung zu der Revision: »Ich sah den Film bereits vor langer Zeit einmal, jetzt natürlich in Hinblick auf Glenda Jackson und Julio Cortázar, der übrigens gemeint hatte, der Film tauge nichts. Ich würde ihm da widersprechen und weiß noch, daß ich beim ersten Sehen goutierte, daß bei der routiniert gemachten Komödie der Spaß nicht durch unnützes Bangen um den Protagonisten beeinträchtigt wurde, auch bei dem vorgetäuschten Tod nicht. Ein abservierter Agent mit Berufsethos rächte sich an seiner Behörde und den äquivalenten Behörden der Konkurrenz, indem er ein Enthüllungsbuch schrieb und publizierte. Bei der Musikauswahl, die angeblich Walter Matthau getroffen haben soll, hätte man auf die totgespielte kleine Nachtmusik verzichten können.« Wir möchten hier noch ergänzen, daß wir noch unseren Parker Westlake suchen.

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XII [Fünfte Phase – oder: Un gringo en Calpe] Vom 10. Februar bis zum 6. März 2014, S. 1427f.).

1981-10-11 Fukuoka [Freitag, der 10. Januar 2014]

Als Hans Köberlin seinen Dauerlauf absolvierte, bewölkte sich der Himmel und Wind kam auf, so daß er wieder einmal in dem leeren Wintergarten frühstücken mußte. Als er dazu die Liste seiner archivierten Miles-Davis-Konzerte durchging, da sah er, daß er heute noch nicht ganz so weit, also bis zum Juli 1988 in die Stadt bei den Mönchen, springen mußte, er hatte gestern ein Radiokonzert, das Davis am 11. Oktober 1981 in Fukuoka im Land der aufgehenden Sonne gegeben, übersehen. Es war zu Beginn Funk, was unabhängig von dem Spiel Davis’ – selbst wenn er seine Akzente so impulsiv wie sechs Jahre zuvor setzte – der Musik einen anderen Charakter als zuvor gegeben: sie war gefällig geworden. Man konnte hier sagen, daß nicht der Ton die Musik mache, sondern der Rhythmus. Erst bei My Man’s Gone und dem daran anschließenden Aida konnte man sich während der gelungenen Saxophonsoli und während Davis’ Soli davon etwas emanzipieren, die freigelassene Gitarre aber blieb brav artistisch. Die Ausflüge in spanische Melodien und die Zitation von Beginn the Beguine – natürlich durch das Saxophon, man denke zweiunddreißig Jahre zurück an Kind of Blue und an das betreffende Saxophonsolo in Flamenco Scetches – in Fat Time wurde aber wieder alles von dem Funk plattgemacht. Zum Abschluß kam der bereits erwähnte Ohrwurm Jean Pierre, der einen mit dem, was einem nicht so ganz gefiel, ein wenig versöhnte. – Es war natürlich auch das Kind seiner Zeit, das hier urteilte … Hans Köberlin hatte 1981 nicht diesen, damals aktuellen, Miles Davis gehört, er hatte ihn nicht bewußt nicht gehört, sondern weil er ihn nicht wahrgenommen, er hatte den Miles Davis von Bitches Brew gehört, den vor allem, und dann noch den von Sketches of Spain, von Porgy and Bess und natürlich den von Kind of BlueJack Johnson und On the Corner kamen später, und Agharta und Pangaea noch später, das großartige Quintett zwischen 1965 und 1968 und In a Silent Way waren nochmals eine Sache für sich …

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, X [Vierte Phase – oder: modus vivendi] Vom 7. bis zum 30. Januar 2014, S. 928).

Freitag, 29. März 2024

1975-07-01 Newport [Freitag, der 24. Januar 2014]

Es war wieder einmal zu windig, um sich auf die andere Dachterrasse zu setzen, also frühstückte er im leeren Wintergarten. Als letzten Live-Mitschnitt vor Miles Davis’ Abtauchen hatte Hans Köberlin vom Newport Festival am 1. Juli 1975 ein einzelnes Stück, M’tume, knapp sieben Minuten lang, wie gehabt hektisch, aber mit einem bemerkenswerten Saxophonsolo, das Stück hörte er also, was aber gerade einmal für den Verzehr von einer Scheibe Brot mit Salami und einem halben Ei reichte.

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, X [Vierte Phase – oder: modus vivendi] Vom 7. bis zum 30. Januar 2014, S. 1044).

1975-02-01 Osaka [Donnerstag, der 13. Februar 2014]

Hans Köberlin frühstückte also notgedrungen – wegen des heftig wehenden Windes – im leeren Wintergarten. Den Verzehr nur eines Eies pro Woche empfahl die Medizin, Hans Köberlin aß hier in seinem Exil fast täglich ein Ei … und zu dem fast täglichen Ei gab es das tägliche Miles-Davis-Konzert, heute das erste Set jenes Konzerts vom 1. Februar 1975 in Osaka, das dann als Agharta veröffentlicht worden war. Hans Köberlin kannte diesen Mitschnitt – wie auch Pangaea, den des zweiten Sets; beide Sets wie auch die übrigen Auftritte der Zeit hatten in den Ohren der Puristen, zu denen wohl auch Ian Carr gehörte, und der Konservativen kein Verständnis gefunden – auswendig, von dem düsteren Orgel-Präludium Miles Davis’, gefolgt von seinen Akzenten mit der wah-wah-verzerrten Trompete über dem dicken Percussions- und Schlagzeugteppich – dank M’tume eine wahrer Flokati! –, gefolgt dann von den Saxophon- und Gitarrensoli, gefolgt dann von dem verträumten Maiysha … bis hin schließlich, nach einem fast beschwingten Groove, zu den letzten Ausklängen von Interlude und Theme From Jack Johnson … die Titel gehörten wahrscheinlich umgekehrt zugeschrieben, es kam unverkennbar das Thema von Jack Johnson und was danach kam, das war kein Zwischenspiel, höchstens im Hinblick auf das zweite Set … Die Ausklänge wurden vor allem getragen von den beiden Gitarren …
»Der 1. Februar 1975 in Osaka …: das war es! … gewesen …«
Und Hans Köberlin beschloß –
»Man gönnt sich ja sonst nichts!«*

– sein Frühstück auszudehnen und auch noch das zweite Set – Pangaea – zu hören. Das begann mit Schlagzeug, Percussion und Gitarre als Startrampe für Miles Davis’ verzerrte Trompete, dann kam Sonny Fortunes Saxophon-Einstieg … Der folgende Teil des Konzerts, der größte Teil von Zimbabwe, war nicht so homogen wie das, was am Nachmittag gespielt worden war, vielleicht weil Miles Davis die Schmerzen in der Hüfte gehabt, die man, wie Jakob, nach einer Epiphanie hatte, nicht so homogen also, bis nach zwanzig Minuten ein schöner Groove begann. Hans Köberlin fand an dieser ruhigen Passage, daß etwas weniger M’tume oder ein etwas zurückhaltenderer M’tume eher nach seinem Gusto war. Sonny Fortune spielte da großartig, auch der Funk der Gitarristen. Interessant war auch das Spiel Michael Hendersons, Hans Köberlin assoziierte ad hoc in Umkehrung des Mannes aus der Mancha …
»… eine Windmühle …«
Es war also nur ein Moment der Orientierungslosigkeit zwischen dem dynamischen Auftakt und dem groovigen Abschluß von Zimbabwe gewesen, quasi ein Hinführen zu Gondwana, das für Hans Köberlin der melancholische Höhepunkt des Jazz und des Rock und der Abschluß von Miles Davis’ Fortschreibung der Musikgeschichte war. – Gondwana … ein lyrischer Auftakt mit Hendersons Windmühlenbaß und Fortunes Flötenspiel, Hans Köberlin war den Tränen nahe, aus seinem leeren Wintergarten auf das Ambiente seines Exils schauend … und dann nach fünf Minuten Idylle setzte Miles Davis’ Spiel ein, Euphorie breitete sich noch einmal aus, bevor das geniale Verklingen anhob, nicht nur von Miles Davis’ progessiver elektrischer Phase, sondern auch auch von den elaborierten Hoffnungen einer Generation …
»… you know the era, free love and all that Jimi Hendrix kind of stuff, in 1969, 1970, you know …«**
»Le coucher du soleil romantique …«***
… wenn er seine Band zu dem … was auch immer, Hans Köberlin wollte nicht die Ausdrücke der Superlativen … anspornte, eine Steigerung wie zu einem Orgasmus, dann ein abrupter Break und er spielte seine vier fünf Tackte in die Stille hinein, bevor der Groove Gondwana weitertrug …
»Courons vers l’horizon, il est tard, courons vite, pour attraper au moins un oblique rayon!«
Und dann die Gitarre … Hans Köberlin wußte nicht, ob es Reggie Lucas oder Pete Cosey war … und dann Michael Hendersen, der spielte, als wollte er ewig so weiterspielen, und dann ein letztes Mal die Trompete und dann Miles Davis an der Orgel … natürlich kam Hans Köberlin Kafka in den Sinn, der Jagdhund am Ende der Forschungen**** … und dann ein letztes Aufbäumen und dann das Verklingen in schrillen Pfeiftönen, wahrscheinlich hatte Teo Macero hier einfach die Regler heruntergedreht …

* Günter Strack (†).
** Siehe oben auf S. 1199 die Fußnote 3247. Auf Hans Köberlin lastete – nicht bloß in Bezug seines Status als Kriegskind und der verlorenen Schwester – der Fluch der späten Geburt …
*** Charles Baudelaire, Nouvelles Fleurs du Mal; in: Sämtliche Werke / Briefe, hrsg. von Friedhelm Kemp und Claude Pichois in Zusammenarbeit mit Wolfgang Drost, München 1992, Bd. 4, S. 6; von dort auch die Verse auf der folgenden Seite.
**** »… daß die Melodie, von ihm getrennt, nach eigenem Gesetz durch die Lüfte schwebte und über ihn hinweg, als gehöre er nicht dazu, nach mir, nur nach mir hin zielte […] Und ich war wirklich völlig außer mir […] aber der Melodie, die nun bald der Hund als die seine zu übernehmen schien, konnte ich nicht widerstehn. Immer stärker wurde sie; ihr Wachsen hatte vielleicht keine Grenzen und schon jetzt sprengte sie mir fast das Gehör […] diese Stimme, vor deren Erhabenheit der Wald verstummte …« (Franz Kafka, Forschungen eines Hundes; in: Gesammelte Werke in zwölf Bänden, nach der kritischen Ausgabe hrsg. von Hans-Gerd Koch, Frankfurt am Main, 2. Auflage 2014, Bd. 8: Das Ehepaar und andere Prosa aus dem Nachlaß, S. 90).

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XII [Fünfte Phase – oder: Un gringo en Calpe] Vom 10. Februar bis zum 6. März 2014, S. 1208ff.).

Donnerstag, 28. März 2024

1975-01-30 Kokura [Montag, der 24. Februar 2014]

Der Wind blies nach wie vor, also zog Hans Köberlin wieder mit seinem Frühstück und anschließend, nach dem Duschen, mit seinen Lese- und Schreibutensilien in den leeren Wintergarten. Zum Frühstück hörte er jenes Konzert, das Miles Davis während seiner legendären Tournee durch das Land der aufgehenden Sonne am 30. Januar 1975, also zwei Tage vor Agharta und Pangaea, in Kokura in der Präfektur Fukuoka – so interpretierte Hans Köberlin die spärlichen Angaben auf diesem Bootleg, gegeben hatte. Es gab Part 1 und Part 2, es war die Stimmung und die Struktur der beiden eben genannten offiziellen Alben, etwas unsauber aufgenommen, aber sehr schön. Hans Köberlin dachte beim Hören einmal wieder, daß er gerne ein zehnfingeriger Meister auf dem sechssaitigen Zwölffingerdarm beziehungsweise dessen stählernen Variante für die elektrische Verstärkung geworden wäre. Er dachte jetzt weniger an Fred Frith als an Jimi Hendrix oder Mike Bloomfield oder jene Gitarristen, die er gerade hörte, deren Namen ihm aber nicht präsent waren, es müßten, glauben wir zu wissen, Pete Cosey und Reggie Lucas gewesen sein. Es gab ein paar schöne Varianten gegenüber den anderen Alben aus der Zeit, etwa nach etwa vierzehn Minuten die Übergangspassage mit einem langsamen Groove, aber die Qualität der Aufnahme verschluckte viel. Dann kam Maiysha und anschließend, wie bei Agharta, wieder die Passage aus Jack Johnson. Es war alles roher, als sie es in zwei Tagen spielen sollten, wobei hier ja auch Teo Maceros nicht zu unterschätzende Nachbearbeitung im Tonstudio fehlte. Schließlich begann, so dachte Hans Köberlin, der den namenlosen Bootleg schon lange nicht mehr gehört hatte, der lange und langsame Ausklang, zu dem auch die Qualität der Aufnahme sich stellenweise ein wenig verbesserte, aber es wurde dann noch noch einmal etwas schneller, ein Stück aus den On the Corner-Sessions, Hans Köberlin hatte die Titel nicht parat, glaubte aber, es war Mtume. Ein unpassendes Mitklatschen des Publikums konnte sich etablieren und dann kam auch noch ein Schlagzeugsolo, also eher ein eher profanes Ende.
»Teo hätte das weggemacht.«

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XII [Fünfte Phase – oder: Un gringo en Calpe] Vom 10. Februar bis zum 6. März 2014, S. 1352).

1975-01-22 Tokyo [Donnerstag, der 23. Januar 2014]

Hans Köberlin absolvierte seinen Dauerlauf bei strahlendblauem Himmel, unter dem jedoch ein heftiger Sturm tobte. Also gab es das Frühstück in dem leeren Wintergarten, heute zu dem Konzert, das Miles Davis für eine Ausstrahlung im Rundfunk am 22. Januar 1975 in der Shinjuku Kohseinenkin Halle in der Hauptstadt des Landes der aufgehenden Sonne gegeben hatte. Es war aus der Zeit, in der sein musikalisches Schaffen für Hans Köberlin seinen Höhepunkt erreicht hatte. Nach einem ähnlichen Auftakt wie gestern gab es nur Stücke aus den On the Corner-Sessions, die allerdings auf eine höhere Stufe des Funk – Stockhausen-Funk – transzendiert waren, Hans Köberlin war begeistert und ließ seinen Geist über dem Gehörten schweifen.

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, X [Vierte Phase – oder: modus vivendi] Vom 7. bis zum 30. Januar 2014, S. 1035).

1974-03-30 New York [Donnerstag, den 9. Januar 2014]

Und Hans Köberlin frühstückte anschließend auf der anderen Dachterrasse und hörte dabei mittels des Musikarchivs auf dem kleinen Laptop und über den kürzlich erworbenen kleinen blauen Lautsprecher die beiden Sets jenes Konzerts, welches Miles Davis etwa im gleichen Stil wie das gestrige, denn Hans Köberlin hatte an diesem Morgen noch keine Lust, in Miles Davis’ letzte und in seinen, Hans Köberlins, Augen schwächste Periode zu wechseln, am 30. März 1974 in der Stadt, die niemals schlief, gegeben hatte und das später dann unter dem Titel Dark Magus publiziert wurde. Es waren diesmal sogar drei elektrische Gitarren beteiligt …
Das erste Set begann wie das gestern gehörte Konzert in der Hauptstadt, da hieß es Turnaroundphrase, hier hieß es Moja, M’tume legte mit seiner hektischen Perkussion das Fundament für Miles Davis’ hektische Trompete, anschließend übernahmen der Bass und die Saxophone und der Groove wechselte, die drei Gitarren kamen in den Vordergrund und Miles Davis setzte mit der elektrisch verstärkten und verzerrten Trompete oder mit der Orgel seine Akzente, das alles in einer Manier, die Hans Köberlin eher lag. Die letzten zehn Minuten dieses Abschnitts, Wili betitelt, waren elegischer Ausklang mit längeren ruhigen Trompetenpassagen …
Das zweite Set begann ohne die Hektik des ersten mit dem Groove, mit dem auch Wili begonnen hatte. Zunächst dominierte eine der Gitarren – Hans Köberlin konnte die drei Spieler nicht zuordnen –, dann kamen die Saxephone und die Orgel hinzu, das war eher Stockhausen denn Afrika, wohl die beiden Pole der Musik aus dieser Ära, wobei Stockhausen damals für die Spitze der okzidentalen Avantgarde stand, wie John Cage für die der neuen Welt. Es war gut, daß ›Afrika‹ nicht zur Folklore geriet, zu bloßem Kunsthandwerk für weiße Ohren, wie bei anderen Bands … Hans Köberlin hatte solche Musik im Ohr, ihm fiel aber gerade kein Beispiel ein … Man konnte, so Hans Köberlin, in einer Weltgesellschaft nicht einfach zurück zu irgendwelchen Wurzeln – siehe Eva nach dem Biß in den Apfel, beziehungsweise: siehe den unglaubwürdigen zweiten Frühling von Helena und Menelaos, der einem zu Beginn der Odyssee in der Telemachie vorgeführt wurde –, man sollte, wenn man das denn überhaupt wollte – man konnte ja auch seine ganz Herkunft hinter sich lassen –, entwurzelt sich des Prinzips ›Wurzel‹ entsinnend vorwärts zu jenen Orten, an denen es irgendeine Vergangenenheit gab, die mit der eigenen Vergangenheit irgendwie zu tun hatte, »a memory of a memory«,* und man sollte dabei all das mitnehmen, was auf dem Weg lag, auch esoterische Elektroniker aus der Domstadt. Bloß keine sogenannte ›kulturelle Identität‹! Damit schaffte man die Scheiße, die gelaufen, nicht aus der Welt … – Jedenfalls: das in seinen Teilen Tatu und Nine betitelte zweite Set war ein großer Wurf!
»Warum man wohl immer so leicht in Phrasen fällt, wenn man begeistert ist?«
Nachdem dann Miles Davis ruhig jene Tonfolge angespielt, welche später einmal Jean Pierre heißen sollte, wurde es noch einmal dynamisch, das Schlagzeug, die Gitarren und die Saxophone … und der Abschluß war nach einem kurzen Dialog mit Al Foster allein M’tumes Percussion vorbehalten …
Und Hans Köberlin wußte anschließend noch nicht, was er morgen hören würde, ob er dann den Sprung zu dem Konzert in der Stadt bei den Mönchen im Juli des Jahres 1988 wagen würde …**

* Thomas Pynchon, Against the Day, New York 2006, S. 84.
** Aus der Zeit nach dem 1. Juli 1975 und vor Juli 1988 hatte Hans Köberlin, wie er jetzt glaubte – er hatte noch mehr – nur noch Live-Aufnahmen aus Boston, New York und Tokio, das waren aber jeweils nur einzelnen Titel, die 1982 zusammengefaßt auf dem Album We Want Miles veröffentlich worden waren, unter anderem der eben erwähnte Ohrwurm Jean Pierre. Dieses Album wollte er am Stück hören, wenn er mit allen Konzerten durch war, wie auch LivE EviL, das ein Zusammenschnitt aus den Konzerten im ›Cellar Door Club‹ und den Jack Johnson-Sessions war, und wie auch Live Around the World, ein Album, auf dem Auftritte aus Miles Davis’ letzten Jahren versammelt waren.

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, X [Vierte Phase – oder: modus vivendi] Vom 7. bis zum 30. Januar 2014, S. 923f.).

Mittwoch, 27. März 2024

1973-11-07 Belgrad [Dienstag, der 4. März 2014]

Zum Frühstück hörte er heute jenes Konzert, das Miles Davis am 7. November 1973 in Belgrad gegeben hatte. Es war das letzte noch nicht gehörte in seiner Sammlung aus jener Phase, die Agharta und Pangaea einleiten sollte. Hans Köberlin hatte diesen Mitschnitt schon lange nicht mehr gehört und war überrascht, wie frisch und differenziert die Musik daherkam. M’tumes manchmal doch etwas zu nervöse Percussion lief in dem ihr zukommenden Maße ab, Trompete, Baß und die beiden Gitarren trieben das Geschehen an, und natürlich das Saxophon, das nach sieben Minuten ins Spiel kam. Als Titel wurden Turnaroundphrase, Tune In 5 und Calypso Frelimo angegeben, aber Titel spielten da, bis auf Calypso Frelimo, schon keine Rolle mehr. Calypso Frelimo freilich bot sich hier, gerade durch die beiden Gitarristen, in einer wunderbar verspielten Version. Dieses Konzert war wahrlich ein bisher von Hans Köberlin vernachlässigtes Kleinod und er war froh, es an diesem Morgen sorgfältig gehört zu haben.

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XII [Fünfte Phase – oder: Un gringo en Calpe] Vom 10. Februar bis zum 6. März 2014, S. 1419f.).

1973-11-01 Newport / Berlin [Mittwoch, der 8. Januar 2014]

[Hans Köberlin] frühstückte dann auf der anderen Dachterrasse und hörte diesmal dabei, wie gestern vorgenommen, zwei Jahre weiter ein Konzert aus der On the Corner-Phase, genauer: das Konzert, das Miles Davis am 1. November 1973 in der Hauptstadt – »on another Newport-themed tour« durch Europa, so Ashley Kahn im Beiheft der Bootleg Series Vol. 4 – gegeben hatte. Miles Davis tourte mit zwei Gitarristen und ohne Keyboarder, dafür spielte er manchmal selber an der Orgel, und Michael Hendersons Baß gab weiterhin den Groove vor. Diese Phase, die bis zu seinem Abtauchen 1975 dauern sollte und bei der neben Sly Stone und James Brown auch Karlheinz Stockhausen irgendwie Pate gestanden hatte, stellte nach Hans Köberlins Ansicht der Höhepunkt im Schaffen von Miles Davis dar. Es gab keine Stücke mehr, es gab zwar noch Titel, doch die waren austauschbar, es waren gewaltige Ausbrüche, »eine Reaktion auf Vietnam«, hatte der Busenfreund einmal assoziiert, Hans Köberlin assoziierte jedoch apolitischer, nämlich rückwärts vom Ausklang des letzten Stücks von Pangaea am 1. Februar 1975 her, das für ihn ein Musik gewordenes Verschwinden war … and music shall untune the sky …

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, X [Vierte Phase – oder: modus vivendi] Vom 7. bis zum 30. Januar 2014, S. 913).

Empirie, 35. Update

¡Hans Koberlin vive! in Daten (der Stand von heute):
  • Stand des Manuskripts:
    • Seiten: S. 1.886 von ca. 2.400 Seiten
    • Fußnoten: 4.984
  • Stand der Bearbeitung:
    • Seiten: S. 1.620 von ca. 2.400 Seiten
    • Fußnoten: 4.176
    • Kapitel: XIV (= Phase 6 – oder: Gift und Geschlechtsverzweiflung*) von XXIV Kapiteln nebst einem Anhang
    • Tag der Bearbeitung: Montag, der 24. März 2014, der 174. von 324 konkreten und von allen möglichen Tagen
  • Der Beginn der Handlung ist mit Analepsen der Sonntag, der 23. Oktober 4004 vor unserer Zeitrechnung, 9 Uhr vormittags,* ohne Analepsen der Herbst 2012.
  • Das Ende der Handlung fällt mit den Prolepsen mit dem Ende der (oder bloß einer?) Welt zusammen,** ohne Prolepsen mit dem Frühjahr 2016.
  • Beginn der Niederschrift: Mittwoch, den 2. Oktober 2013
  • Ende der Niederschrift: noch nicht abzusehen.
Der erste Teilband liegt als unverkäuflicher Privatdruck in einer limitierten Auflage von zwanzig Exemplaren vor.

  • Stand der Überarbeitung:
    • Seiten: S. 778 von 778 Seiten
    • Fußnoten: 2.280
    • Kapitel: VIII (= Dritte Phase – oder: Konsolidierung) von VIII Kapiteln nebst einem vorläufigen Anhang
    • Tag der Überarbeitung: Donnerstag, der 19. Dezember 2013, der 79. von 324 konkreten und von allen möglichen Tagen
Der erste Teil des zweiten Teilbandes wird demnächst als unverkäuflicher Privatdruck in einer limitierten Auflage von zwanzig Exemplaren erscheinen.

  • Stand der Überarbeitung:
    • Seite: S. 1.537
    • Fußnoten: 3.986
    • Kapitel: XIV (= Phase 6 – oder: Gift und Geschlechtsverzweiflung*) von XXIV Kapiteln nebst einem Anhang
    • Tag der Überarbeitung: Donnerstag, der 13. März 2014, der 163. von 324 konkreten und von allen möglichen Tagen


* (= die Fußnote 3970 auf S. 1512) Rainald Goetz, Word, Hamburg 1994.
** (= die Fußnote 5 auf S. 7) »Non in tempore sed cum tempore Deus creavit caela et terram.« (Augustinus).
Nun: »In der Schiffsbibel von Charles Darwin auf der ›Beagle‹, mit der er von 1831 bis 1836 die Welt bereiste, stand das Datum der Weltschöpfung eingetragen: 23. Oktober 4004 vor Christi Geburt, 9 Uhr vormittags.« (Hans Blumenberg, Die Sorge geht über den Fluß, Frankfurt am Main 1987, S. 47). Das war ein Sonntag, am folgenden Freitag war er, der Schöpfer, fertig, und auch das jüngste Gericht soll nach christlichen Vorstellungen auf einen Freitag fallen, ein Datum haben wir gerade nicht zur Hand.
»Soldats, quarante siècles vous regardent!«
»L’ouvrage que j’ai entrepris aura la longueur d’une histoire«, hatte Balzac stolz in seinen Avant-Propos de La Comédie humaine postuliert.
*** (= eine Anmerkung aus der fünften Nachlese) »Die Welt des Dichters ist nicht die einzige Welt. Es gibt mehrere Dichter.« (Bertolt Brecht, Schriften zum Theater 1; in: Gesammelte Werke, hrsg. vom Suhrkamp Verlag in Zusammenarbeit mit Elisabeth Hauptmann, Frankfurt am Main 1967, Bd. 15, S. 393).

Wird aktualisiert!

Samstag, 23. März 2024

1973-06-19 Tokyo [Freitag, der 28. Februar 2014]

Zum Frühstück hörte er jenes Konzert, das Miles Davis am 19. Juni 1973 in der Hauptstadt des Landes der aufgehenden Sonne gegeben hatte. Das war bereits die On the Corner-Phase mit zwei elektrischen Gitarren. Es begann dynamisch mit Turnaround Phrase, unter verschiedenen Titeln der Auftaktnachfolger von Directions, dann ein Tune In 5 betiteltes Stück, aber bei den Titeln wußte man in der Zeit eh nicht, wo sie herkamen, vor allem Percussion und verzerrte Trompete, dann Saxophon, gefolgt von etwas, was mit Right Off nicht mehr viel zu tun hatte, aber mit einem sehr schönen Gitarrenspiel. Irgendwann wurde es ruhiger und Hans Köberlin merkte, daß ihm zuvor die Becken des Schlagzeugs etwas zu penetrant zu hören gewesen waren. Ife war dann über mehr als zwanzig Minuten der Höhepunkt des bisherigen Konzerts, ein angenehmer Groove, den Baß und Schlagzeug genau richtig hielten, nicht zu schnell, nicht zu langsam, und den Trompete, Saxophon sowie die Gitarren angenehm ausfüllten. Von da, nachdem man die Trompete ganz kurz unverzerrt gehört hatte, kam erneut ein Stück in der Manier von Turnaround Phrase, daß an den Einstieg von Agharta erinnerte und auch so hieß. Das letzte Stück war Zimbabwe betitelt worde, es erinnerte teilweise an Pangaea, war aber anders, ein wunderbar treibend dynamischer Abschluß, der dann aber zum Ende hin im Applaus einfach ausgeblendet worden war.

(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XII [Fünfte Phase – oder: Un gringo en Calpe] Vom 10. Februar bis zum 6. März 2014, S. 1385).