Montag, 30. Mai 2016

Fenster #21

Gebeine



Fenster #20

Ein Tod


In den Wald ging er wie zu einem Weib, da fand er sich im Dunkeln zurecht. Und im Wald ist er auch umgekommen.

(Arkadi & Boris Strugatzki, Die Schnecke am Hang; in: Werkausgabe, hrsg. von Sascha Mamczak und Erik Simon, München 2. Aufl. 2011, Bd. 3, S. 19).

Fenster #19

Freitag, der 30. Mai 2014


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Vor der ›Tango Bar‹ sonnencremte sich auf dem fast leeren Strand ein Paar gegenseitig ein, und zwar auf eine Art, die man schon fast nach dem Cocktail als ›Sex on the Beach‹ bezeichnen könnte. Sie sonnencremte ihm mit ihren bloßen Brüsten, auf der sie die Sonnencreme verteilt hatte, den Rücken ein und kniete anschließend vor ihm nieder, um ihm die Beine bis zum Schritt einzusonnencremen, als wollte sie ihm dabei einen blasen. Dann sonnencremte sie sich selber mit der dort von der eben geschilderten Szene verbliebenen Sonnencreme die Brüste ein … Alle alten Säcke auf der Promenade bleiben stehen und glotzen sabbernd und ihre alten Schachteln kicherten verlegen.


* Hans Köberlin erinnerte, als er das sah, einen Spruch aus einer jener unsäglichen Fernsehkrimiserien, man durfte es niemandem erzählen, aus Mord in bester Gesellschaft mit Fritz Wepper … der Spruch paßte aber hier, wie er, Hans Köberlin, fand: »Der größte Luxus ist das Leben.« Viel später dann, fast auf den Tag genau zwei Jahre später, als das Leben ihm über weite Strecken eine Last sein sollte, am Montag, dem 23. Mai 2016, sollte Hans Köberlin genau diesen Spruch auf dem Tagesblatt seines Zitatenkalenders lesen, sich dabei aber nicht an jenes wunderbar frivole Paar erinnern.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XIX [Phase 8], 22. Mai bis 5. Juni 2014).