Dienstag, 24. März 2015

Drei Stellen

Drei Stellen, die ich 2008 warum auch immer in Tarkowskijs Tagebuch Martyrolog angestrichen habe, in denen sich der Regisseur allerdings auf andere Texte bezieht:

»er [Heyse] sagte, ein Dilettant sei ein kurioser Mensch, der Genuß daraus ziehe, das zu tun, wovon er nichts versteht.«

»Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Mörder (Joh 10.1).«

»Es ist sehr nützlich, Menschen aus dem Wege zu gehen, die Dir nicht gleichen und die von anderen Wünschen beherrscht werden (Seneca, 30. Brief an Lucillus).«

Eine Allegorie

Doch die ideale Julia der besseren Wirklichkeit hat dem fiktiven Romeo meines Blutes das hohe Fenster des literarischen Gesprächs vor der Nase zugeschlagen.

(Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares, hrsg. von Richard Zenith, Zürich 2003, S. 45; dort spricht er auch von dem »Mantel-und-Degen-Roman von Existenzen ohne Balkon«).

Ironie des Schicksals

Stan Laurels Bruder starb nach einer Zahnbehandlung an einer Überdosis Lachgas.

Heillos

»Und weil es so einmalig war, kann ich es sagen: Ich war da Wort für Wort in der Zeit, so als sei diese mein Ort.« (Peter Handke, Mein Jahr in der Niemandsbucht. Ein Märchen aus den neuen Zeiten, Frankfurt am Main 2007, S. 228).

Und obwohl es wahrscheinlich nicht im Sinne des Zitierten ist, gab mir das Lesen dieser Zustandsbeschreibung ein, daß es gut ist, in dieser Welt heillos zu sein.