Samstag, 30. April 2016

Mittwoch, der 30. April 2014


[211 / 113]
Er unterhielt sich mit der Archäologin über Eselsbrücken …
»Es gibt da eine, die ist wirklich schlimm …«
»Du meinst die, mit der man Stalagmiten und Stalaktiten unterscheiden kann?«
»Ja, genau! Man schämt sich, es zuzugeben, aber: einmal gehört funktioniert sie immer und ist prompt da, wenn man sie braucht.«
»Jean Paul hat Stalagmiten und Stalaktiten im Hesperus einmal für eine seiner typischen Metaphern benutzt: ›Aber die fallende Stalaktite der Regentschaft tropfet endlich mit der steigenden Stalagmite des Volkes zur Säule zusammen.‹«*
»Sehr schön, aber nicht so einprägsam.«


* Jean Paul, Sämtliche Werke, hrsg. von Norbert Miller und Gustav Lohmann, München 1959ff., 1. Abt., Bd. 1, S. 1018. In dem Kontext verhandelt Jean Paul ebd. einen Sachverhalt, den auch in Gottfried Benns Essay Dorische Welten diskutiert wurde und den wir gleichfalls in Telos oder Beiträge zu einer Mythologie des Clemens Limbularius, Berlin 2013, S. 55 und dort die Fußnote 108) aufgegriffen: »Setzen aber nicht Sparter Heloten voraus, Römer und Deutsche Sklaven, und Europäer Neger? – Muß sich nicht immer das Glück des Ganzen auf einzelne Opfer gründen, so wie ein Stand sich dem Ackerbau widmen muß, damit ein anderer dem Wissen obliege?« – Apropos Eselsbrücken: der jüngste Bruder der Frau sollte Hans Köberlin am Sonntag, dem 24. Januar 2016, folgende – gleichfalls stets funktionierende – Eselsbrücke zu ›konvex‹ und ›konkav‹ bauen …
Hatte das Mädel Sex,
ist ihr Bauch konvex;
war sie aber brav,
so ist er konkav.
(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XVII [Phase 7 – darin: Besuch von Freunden], 28. April bis 15. Mai 2014).