Sonntag, 13. März 2016

Donnerstag, der 13. März 2014


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… und er ging nun, nach dem Dauerlauf, einmal wieder mit Robert Wyatts ʼ68 im Ohr und nach dem Frühstück, wie üblich seit Wochen wegen des Windes eingenommen im leeren Wintergarten, auf die beiden Dachterrassen, die Sonne schien und der Himmel war blau und überall blühte es und die Vögel lärmten und irgendwo bellte ein Hund und irgendwo arbeitete laut eine Maschine …, und er blickte nach der Zeit in der Hauptstadt bei der Frau und nach dem seltsam profanen Abend gestern mit dem Alten und seinen Bekannten mit einem Gefühl des Unwirklichen auf die ihm seit 163 Tagen inklusive Transfer vertraut gewordene Umwelt.* Nun, wieder in seinem Paradies konnte er sich nicht konkret vorstellen, wie es sein würde, in 161 Tagen inklusive Transfer (eine Zahl, die Hans Köberlin da allerdings noch nicht kannte) wieder zurück in der Hauptstadt zu sein, er konnte sich nur diffus vorstellen, daß es überhaupt sein würde.


* »… du siehst in deine dunkle Phantasie, wenn du in die Gegend siehst: sie ist ein ausgebreitetes fernes Theater deiner Erinnerung«, hatte Jean Paul einmal geschrieben, wie Hans Köberlin jetzt einfiel (siehe Jean Paul, Ideen-Gewimmel. Texte und Aufzeichnungen aus dem Nachlaß, hrsg. von Kurt Wölfel und Thomas Wirtz, Frankfurt am Main 1996, S. 266). Noch ist die Gegend keine Erinnerung, aber sie wird es werden …

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XIV [Phase 6 – oder: Sehnsucht], 13. März bis 10. April 2014).