Herbert Neidhöfer, homme de lettres
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Sonntag, 12. Juni 2016
Donnerstag, der 12. Juni 2014
[254 / 70]
Schauen wir doch einfach einmal, was gewesen, als die Relation noch umgekehrt, erst 70 Tage hier und – was Hans Köberlin damals, am Dienstag, dem 10. Dezember 2013, allerdings noch nicht gewußt – 254 Tage noch offen bis zu seiner Rückkehr* …: er hatte nicht gut geschlafen, was aber hier nach wie vor nichts ausmachte, weil die Zukunft, der Feind, immer noch abstrakt war, er hatte auf der anderen Dachterrasse gefrühstückt, er hatte Kierkegaard gelesen, er hatte eine kryptische Nachricht bezüglich Telos von dem Busenfreund erhalten, er hatte in der ›Tango Bar‹ gesessen und dort ausnahmsweise sogar sein Abendessen eingenommen und er hatte am Abend dieses Tages auf einen der eh meist schlechten Fernsehkriminalfilme verzichtet. – Ah …: »La fuga del tiempo, que al principio nunca pasa.«**
* Siehe hier [sogar die Bilder waren ähnlich gewesen … purer Zufall! … und diese Anmerkung steht auch nicht im Roman].
** Jorge Luis Borges, Buenos Aires, 1899; in: Werke in 20 Bänden, hrsg. von Gisbert Haefs und Fritz Arnold, Frankfurt am Main 1991ff., Bd. 14: Rose und Münze, S. 218.
(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XXI [Phase 9 – oder: Die letzte Phase], 10. Juni bis 11. Juli 2014).
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