Freitag, 25. Dezember 2015

Mittwoch, der 25. Dezember 2013


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»Wieder einen heiligen Abend gut über die Runden gebracht. Hatte einen Schleifentraum über eine Fußnote, an dem sich andere Geschichten aufhängten, die ich aber nicht mehr zusammenbekomme. Morgen ist hier kein Feiertag, ich muß mir also keine Sorgen um den Weinvorrat machen. ›The cup that cheers but not inebriates, as the old saying has it.‹«* – Das schrieb Hans Köberlin am Mittwoch, dem 25. Dezember 2013, nachdem er (…) etwas später aufgestanden und wie üblich mit dem Gasofen umgezogen war, in sein Arbeitsjournal. Hanna Schygulla hatte Geburtstag, geboren im Jahre 1943, deshalb präsentierte sie das aktuelle Filmkalenderblatt als Effi Briest und das vom Vorjahr zusammen mit dem Regisseur (als »der Griech aus Griechenland«) in Katzelmacher. Und Charles Chaplin hatte Todestag (†1977), es sind im Zusammenhang mit Buster Keaton bereits einige Bemerkungen über ihn gefallen, und am Sonntag, dem 29. Dezember 2013, wird sich unser Paar Modern Times anschauen. Und W. C. Fields hatte Todestag (†1946), und auf die Gefahr, zu sagen was jeder weiß …: berüchtigt durch seinen Spruch daß der, der keine Hunde und Kinder möge, nicht ein ganz so schlechter Mensch sein könne. Was die Hunde betraf, da pflichte Hans Köberlin ihm unbedingt bei, nicht erst seit er fast täglich auf der vollgekackten Promenade flanierte. Das Blatt von 1997 zeigte – warum auch immer – die Skizze einer Cinematographe-Kamera mit Wasserkugel zum Kühlen des heißen Lichtstrahls, und 1996 schließlich gab es anläßlich des Geburtstags des Drehbuchautors Noel Langley, geboren im Jahre 1911, und wohl auch wegen des ersten Weihnachtstags ein Still aus Brian Desmond Hursts Adaption von Dickens’ A Christmas Carol aus dem Jahre 1951.


* James Joyce, Ulysses, with an Introduction by Cedric Watts, London 2010, S. 216.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel IX [Der zweite Besuch der Frau], 20. Dezember 2013 bis 6. Januar 2014).