Samstag, 5. Dezember 2015

Donnerstag, der 5. Dezember 2013


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Als Hans Köberlin am Donnerstag, dem 5. Dezember 2013* … das war fast schon zu einer Einstiegsformel geworden: und das Formelhafte entsprach in manchen Bereichen auch Hans Köberlins Alltag (das galt so natürlich nur für die Zeit, in der die Frau nicht da war, also für die meiste Zeit also deshalb nicht ›nur‹) …
  • aufwachen (»… deo volente …«, wie es in dem Kinderlied hieß): immer,
  • onanieren: nach Bedarf und unabhängig von der Tages- und der Nachtzeit, aber möglichst nicht zu häufig wegen des als »ausgeklapptes Rasiermesser« bezeichneten Effekts (Hans Köberlin wollte zwar ›nichts machen‹, er wollte aber immer etwas machen können, das er sich dann versagen würde, um keinen Schmerz in die Welt zu setzen),
  • das Wetter war variabel, und davon abhängig war
  • Dauerlaufen (mit Musik zur emotionalen Regelung): optional (möglichst immer, hoffentlich ab April wieder mit schwimmen),
  • frühstücken: immer,
  • abwaschen nach Bedarf,
  • duschen: nach Bedarf (immer nach dem Laufen natürlich),
  • Schreibtisch oder ähnliches (also der striptease table oder ähnliches, wie etwa der leere Wintergarten oder wie heute, wo er auf der Dachterrasse saß, aber dazu später): möglichst immer,
  • der Gang ans Meer (diverse Routen und Ziele): möglichst immer, wetterabhängig, hoffentlich ab April wieder mit schwimmen,
  • Erledigungen (Surfstick aufladen, eine Butangasflasche kaufen, auf der Post Briefmarken kaufen et cetera): nach Bedarf,
  • der Besuch der ›Tango Bar‹ (Nord oder oder und Süd) oder der ›Status Bar‹ oder der ›Choral Beach Bar‹ oder der Bar auf dem Platz an der abschüssigen Haupteinkaufsstraße im Ort, wo er mit der Frau et ecetera,
  • im ›Consum‹ oder im ›Mercadona‹ oder sonstwo Lebensmittel einkaufen: nach Bedarf,
  • zu Abend essen: immer und fast immer daheim (erst einmal hatte er alleine auswärts gegessen, wie erwähnt Tintenfisch mit Salat und patatas fritas),
  • Schreibtisch (jetzt der striptease table): möglichst immer,
  • nochmals ans Meer gehen (jetzt bereits im Dunkeln): ab und an,
  • einen Film sehen: möglichst nicht zu häufig, weil Hans Köberlin sich damit von sich ablenkte, und schließlich
  • zu Bett gehen: immer,
  • im Bett noch lesen: meistens, und
  • einschlafen: immer.

* Es gab zwei archivierte Filmkalendertagesblätter, eines aus dem Jahr 1997, das anläßlich des Geburtstages des Hans Köberlin nicht bekannten Regisseurs Keisuke Kinoshita (*1912) ein Still aus dem Hans Köberlin gleichsam nicht bekannten Film Eien no hito (1961), auf dem sich eine Frau und ein Mann auf einem Feldweg mit einem jener Berge, wie sie auch hier gab, im Hintergrund auf dramatische Art und Weise gegenüberstanden, zeigte – das Still machte Lust, sich den Film einmal anzuschauen –, und eines aus einem älteren Jahrgang ohne Jahresangabe und ohne Angabe des Anlasses mit Jeanne Moreau und Oskar Werner wieder einmal in Truffauts Jules et Jim (1961).

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel VIII [Phase III – oder: Konsolidierung], 19. November bis 19. Dezember 2013).