Mittwoch, 3. August 2016

Sonntag, der 3. August 2014


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Die Herausgeber und Kommentatoren merkten an: »An vielen Stellen seines Werkes weist Borges darauf hin, daß alle Menschen entweder als Platoniker (sie sehen Abstraktes, Gattungen: den Wald) oder als Aristoteliker (sie sehen Konkretes, Individuen: einzelne Bäume) geboren werden.«* Hans Köberlin bezeichnete sich selber nach dieser Unterscheidung als platonischen Aristoteliker oder, je nachdem, als aristotelischen Platoniker. Mit Das Abstrakte, das Konkrete hatte der Busenfreund seine Rezension des ersten Romans von Hans Köberlin betitelt … ja, der Busenfreund: »suyo fue el ejercicio generoso de la amistad genial.«**


* Jorge Luis Borges, Werke in 20 Bänden, hrsg. von Gisbert Haefs und Fritz Arnold, Frankfurt am Main 1991ff., Bd. 5, S. 167.
** Ebd., Manuel Peyrou, Bd. 14: Rose und Münze, S. 240. Der komplette Titel war übrigens: Das Abstrakte, das Konkrete – und das Gelungene. Wie es Hans Köberlins Roman gelingt, den Bruch zwischen innerer und äußerer Welt stimmig zu erzählen, ohne ihn zu glätten. Der Busenfreund war auch ein Freund langer Titel … (vgl. auch vom Verf. … du rissest dich denn ein., Berlin 2010, S. 481ff.).

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XXII [Der abschließende Besuch der Frau], 12. Juli bis 12. August 2014).