Zum Frühstück hörte er heute jenes Konzert, das Miles Davis am 7. November 1973 in Belgrad gegeben hatte. Es war das letzte noch nicht gehörte in seiner Sammlung aus jener Phase, die Agharta und Pangaea einleiten sollte. Hans Köberlin hatte diesen Mitschnitt schon lange nicht mehr gehört und war überrascht, wie frisch und differenziert die Musik daherkam. M’tumes manchmal doch etwas zu nervöse Percussion lief in dem ihr zukommenden Maße ab, Trompete, Baß und die beiden Gitarren trieben das Geschehen an, und natürlich das Saxophon, das nach sieben Minuten ins Spiel kam. Als Titel wurden Turnaroundphrase, Tune In 5 und Calypso Frelimo angegeben, aber Titel spielten da, bis auf Calypso Frelimo, schon keine Rolle mehr. Calypso Frelimo freilich bot sich hier, gerade durch die beiden Gitarristen, in einer wunderbar verspielten Version. Dieses Konzert war wahrlich ein bisher von Hans Köberlin vernachlässigtes Kleinod und er war froh, es an diesem Morgen sorgfältig gehört zu haben.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XII [Fünfte Phase – oder: Un gringo en Calpe] Vom 10. Februar bis zum 6. März 2014, S. 1419f.).
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