Freitag, 30. Oktober 2015

Mittwoch, der 30. Oktober 2013


[29 / 295]
Weiterhin saß Hans Köberlin über der Herausgabe und Kommentierung des Telosfragments: »Die Zwischenräume der Wörter zogen seltsame weiße Wege durch die Schwärze der Buchstaben …«*



* Friedrich Glauser, Der Kleine (II); in: Das erzählerische Werk, hrsg. von Bernhard Echte und Manfred Papst, Zürich 2000; Band 1: 1915-1929: Mattos Puppentheater, S. 116; »weiße Wege«, die wir hier zur Verdeutlichung mit einem Bleistift mit der Härtegradbezeichnung »HB« schwarz nachgezogen haben. Eine ganze Wissenschaft aus dem Bild einer Buchseite artikulierte der Bücherfetischist Augustín Delgado in Domínguez’ La casa de papel, nachdem er die Ansicht geäußert hatte, daß eine Buchseite eine großartige Zeichnung sei, ein Spiel aus Linien und kleinen immer wiederkehrenden Figuren, die ihren eigenen Gesetzen von Rhythmus und Komposition folgten, und er teilte die Ansicht, daß man an den Korridoren, den durch die Wortabstände entstehenden vertikalen und diagonalen Strecken, die Qualität der Prosa beurteilen könne, denn ein Schriftsteller ohne Sprachrhythmus sei zur Anlage von Korridoren nicht imstande (vgl. Carlos María Domínguez, Das Papierhaus, Berlin 2014, S. 53f.).

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel V [Phase I – oder: Altlasten], 13. Oktober bis 2. November 2013).