Mittwoch, 19. Juli 2017

Las manos que crecen

Ein Dichter, der sich wohl in einer Behörde verdingen mußte, vermöbelte einen Freund, der ihn beziehungsweise seine Dichtkunst geschmäht hatte. Der Dichter war anschließend über die Maßen stolz auf seine Hände, die dann allerdings zu Zentnerschwere wuchsen. Der Zustand wurde unerträglich und der Mann ging zu seinem Arzt um sie amputieren zu lassen. Als er aus der Narkose erwachte, dachte er, das sei ein schlechter Traum gewesen, doch dann sah er seine Armstümpfe. – Die Erzählung war in der Manier von Kafka, die Umwelt erkannte jedoch die Monstrosität als solche, bis auf den Arzt, der damit rational umging, weil er sie unter dem Aspekt seiner Eitelkeit und unter dem seiner ökonomischen Interessen betrachtete.

(Julio Cortázar, Cuentos Completos, La otra orilla (1945), Plagios y Traducciones).