Er bereitete alles für sein Frühstück im leeren Wintergarten vor, zu dem er das letzte der drei auf dem festival de jazz d’Antibes Juan-les-Pins mitgeschnittenen Konzerte Miles Davis’, nämlich jenes vom 28. Juli 1963, hören würde.
Das Set begann wieder mit –: »’erbie ’ancock«, André Francis hatte sich diesmal zuvor vertan und Tony Williams »au piano« setzen wollen …
»Excusezmoi.«
Der Opener heute war If I Were a Bell, dazu noch mit Dämpfer gespielt, was nicht zu Hans Köberlins Aufmerksamkeit beitrug: zu fröhlich … Seine Gedanken schweiften ab, ob er, wenn er mit den Konzerten Miles Davis’ durch sein würde, ein neues Ritual in der Art starten sollte, es müßte allerdings zu der Frau passen, die bald für siebzehn Tage – das bedeuteten sechzehn Nächte – hier sein würde … Mittlerweile war das Quintett in einer schnellen Version von So What, Hans Köberlin war träge, horchte dann aber in der Mitte von George Colemans Solo auf, der spielte für sich mit dem Öffnungsdialog zwischen Baß und Trompete und Saxephon, der sich richtig nur im Studio hatte entfalten können, so aufgescheucht blieb er auch bei Herbie Hancock konzentriert. Dann Stella by Starlight … in der Manier von Joyce: Bella by bar light … Fella by farlight, was auf den gestern verabschiedeten Doderer verwies … Hans Köberlin war nicht ganz dabei, und da kam auch noch Walkinʼ … Ziemlich am Anfang, nach dem Auftakt von Miles Davis, hatte Tony Williams sein Solo, dann das Saxophon, das kam mit dem Gehetze noch am besten zurecht, für den Bassisten war es Knochenarbeit, Tony Williams rührte mit den Besen … Das Thema wurde ziemlich schnell abgewickelt, André Francis war nicht mehr zu hören.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XIII [Sechste Phase ‒ oder: Gift und Geschlechtsverzweiflung] Vom 13. März bis zum 10. April 2014, S. 1720).

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