Zum Frühstück im leeren Wintergarten hörte Hans Köberlin den Mittschnitt jenes Konzerts, das Miles Davis am 8. Dezember 1957 in jener Stadt gegeben, deren Kais Jacques Brel besungen hatte. Eigentlich handelte es sich um zwei Sets, aber da sich keines der Stücke wiederholte, hörte Hans Köberlin beide wieder am Stück. Es waren eher ruhige Stücke und Hans Köberlin war von seinem physischen Empfinden her in einer melancholischen Stimmung und nicht so bei der Sache, heute. Bei einer interessanten Version von A Night in Tunesia horchte er auf, triftete dann aber in Gedanken wieder ab, bis ihn die bisher langsamste Version von Walkinʼ, so kam es ihm jetzt zumindest vor, ihn erneut aufhorchen ließ. Insgesamt klang die Aufnahme manchmal so, als sei hier eine Langspielplatte, die bereits ein paar Kratzer gehabt, digitalisiert worden. ʼRound About Midnight war wieder einmal wunderbar melancholisch und paßte zur Stimmung, ein ihm unbekannter Barney Wilen spielte sehr schön auf dem Tenorsaxophon. Zum Abschluß gab es, fast schon wie ein Reggae, Ladybird.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XIII [Sechste Phase ‒ oder: Gift und Geschlechtsverzweiflung] Vom 13. März bis zum 10. April 2014, S. noch offen).
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