Zu dem Frühstück im leeren Wintergarten hörten sie – Hans Köberlins größerer Zeitsprung innerhalb seines Rituals – den Mittschnitt von Miles Davisʼ Auftritt auf dem Jazzfestival in Newport am 4. Juli 1966. Das Programm war zum Teil noch das gleiche wie knapp zweieinhalb Jahre zuvor, aber für Hans Köberlin, der von dem radikalen Umbruch, der in den nächsten drei Jahren passieren sollte, wußte, kündigte sich dieser hier bereits in manchen Passagen, vor allem bei den Improvisationen, an. Der Mitschnitt begann quasi in medias res mit Gingerbread Boy, gefolgt von All Blues, bei dem das Thema angedeutet wurde, um Raum für lange Soli zu geben – die Alternierung im Tempo gab es so nicht mehr, es war durchweg die gleiche Dynamik, die einem entgegenkam –, All Blues also, gefolgt von Stella By Starlight, hier nicht mehr so melancholisch …
»Man müßte diese und die Interpretation von gestern zum Vergleich hintereinander hören …«
…dann gefolgt von R. J., die einzige Live-Version, die Hans Köberlin von diesem E. S. P.*-Stück kannte, und schließlich vor dem Abschlußthema Seven Steps To Heaven.
»Morgen gibt es keinen weiteren Sprung, sondern Newport am 2. Juli 1967.«
* Erst am Freitag, dem 19. Juni 2020, sollte der Ignorant Hans Köberlin in einem anderen Kontext, den wir nicht mehr rekonstruieren können, darauf kommen, für was E. S. P. hier stand, nämlich für ›extrasensory perception‹.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, IX [Der zweite Besuch der Frau] Vom 20. Dezember 2013 bis zum 6. Januar 2014, S. 869).
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