Hans Köberlin frühstückte wegen des Windes wieder einmal in dem leeren Wintergarten und hörte dazu das zweite Set jenes Konzerts, welches Miles Davis am Freitag, dem 21. April 1961, in der Stadt, zu der man mit einigen Blumen im Haar reisen sollte, gegeben hatte, nicht im ›Fillmore West‹, sondern in ›The Blackhawk‹. Es war erhohlsam unspektakulär, im außermusikalischen Sinn gemeint, nach den Ausbrüchen Coltranes gestern. Mit All Of You begann es heiter, dann kam dramatisch Neo daher, was natürlich das Teo von Someday My Prince Will Come war, auf jeden Fall Hans Köberlins Favorit bei diesem Auftritt. Gerne würden wir hier mit Tonarten und Takten klugscheißen, aber das gehört leider ebensowenig zu unserem Repertoire wie zu dem unseres Protagonisten. Auf Neo oder Teo folgte wieder entspannt und leicht elegisch I Thought About You, dann Bye Bye Blackbird, mit Walkin’ noch ein flottes Stück, bei dem die Rhythmusgruppe ihre Soli hatte, und nach dem Thema schließlich ließ Wynton Kelly am Klavier noch mit ein paar Takten Love, I’ve Found You Hans Köberlins Frühstück ausklingen.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, X [Vierte Phase – oder: modus vivendi] Vom 7. bis zum 30. Januar 2014, S. 951).
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