Samstag, 16. Januar 2016

Donnerstag, der 16. Januar 2014


[107 / 217]
Mr Bloom traf in einem orientalistischen Ambiente – »A wine of shame, lust, blood exudes, strangely murmuring.« – die Hure Zoe,* die ihm »Schorach ani wenowach, benoith Hierushaloim« sang und deren rechte Brust er gerade noch so eben streicheln konnte, dann wurde er zum Lord Mayor und sogar zum Landesvater ernannt. Hans Köberlin legte den Ulysses zur Seite und nahm sich den zweiten Band der Sudelbücher, wo Lichtenberg schrieb: »Relationen und Ähnlichkeiten zwischen Dingen finden, die sonst niemand sieht. Auf diese Weise kann Witz zu Erfindungen leiten.« Das war auch Hans Köberlins Bestreben. Und zu dem Lemmi-Caution-Spruch von den Prinzessinnen und den Drachen fand er im Kommentarband zu den Sudelbüchern etwas von Rousseau in der Tradition Platons: »Les hommes seront toujours ce quʼil plaira aux femmes: si vous voulez donc, quʼils deviennent grands et vertueux, apprenez aux femmes ce que cʼest que grandeur dʼâme et vertu.« Später sollte Hans Köberlin unter sein Aufzeichnungen als Fazit in sein Arbeitsjournal schreiben: »War heute nachmittag in einer ziemlich kommoden Stimmung.«


* So hatte auch die Septuaginta den hebräischen Namen חוה übersetzt.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel X [Phase IV – oder: modus vivendi], 7. bis 30. Januar 2014).

Keine Kommentare: