Im Zentrum mußte Hans Köberlin feststellen, daß hier heute ein Feiertag war, und zwar ein kirchlicher Feiertag, man feierte den heiligen Joseph, den Schutzheiligen der Zimmermänner und der gehörnten Ehemänner, und deshalb gab es auch kein neues Volumen für den Surfstick und deshalb war es wohl auch heute morgen leerer als gewöhnlich auf den Straßen gewesen und deshalb würde er morgen wohl auch etwas später seinen Dauerlauf absolvieren, um dabei den heute kirchlich vereitelten Kauf von Volumen nachzuholen. Es war noch zu früh für den Pub, er ging also weiter die Haupteinkaufsstraße hoch zu dem Platz, an dem er zu Beginn des Exils mit der Frau die kuriose Beobachtung gemacht,* und bestellte sich dort in der Bar einen Rotwein. Der Blick war wie immer herrlich: die Straße hinab auf den Strand mit der Stirnseite des Peñón de Ifach als Akzent am Horizont, und zum ersten Mal seit er hier im Exil, kam ihm der Gedanke, daß man bei der Gründung des Ortes – der festen Gründung nach den organischen Ursprüngen – die Lage der Hauptstraße bewußt so angelegt hatte.
* Siehe oben S. 193. An dem Tag, dem Montag, dem 7. Oktober 2013, dem sechsten von 324 Tagen, hatte Hans Köberlin auch die hier wiedergegebene Aufnahme gemacht.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XIII [Sechste Phase ‒ oder: Gift und Geschlechtsverzweiflung] Vom 13. März bis zum 10. April 2014, S. noch offen).
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