Beim Abrufen seiner elektronischen Post erfuhr er durch eine wohl gezielt lancierte Werbung im weltweiten Netz, daß im März ein neues Box-Set von Miles Davis aus der Bootleg-Serie erscheinen sollte, mit Aufnahmen aus der Bitches Brew- und Tribute to Jack Johnson-Zeit, und wenn Hans Köberlin wirklich in dieser sublunaren Welt weitermachen wollte, dann mußte er dieses Box-Set natürlich haben, egal wie leicht er sich machen wollte!
»Kein Glück ohne Fetischismus.«*
Aber zunächst hörte er zum Frühstück das erste Set jenes Konzerts, das Miles Davis am 18. Dezember 1970 in ›The Cellar Door‹-Club, 34th and M Street NW in Washington, D. C., gegeben hatte. Es dauerte gut eine Dreiviertelstunde und bestand aus Directions, Honky Tonk und What I Say. Diese Konzerte in Washington blieben, wie gesagt, während der vier Tage, in denen sie stattfanden, homogen und Hans Köberlin verlor sich gedankenleer im leeren Wintergarten wieder bei den durch Miles Davis Akzente möglich gewordenen Grooves von Jack DeJohnette, Keith Jarrett und Michael Henderson und bei dem schier endlosen Prolog, der Honky Tonk war, und bei dem schier endlosen Intro What I Say.
* Theodor W. Adorno, Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben; in: Gesammelte Schriften, hrsg. von Rolf Tiedemann unter Mitwirkung von Gretel Adorno, Susan Buck-Morss und Klaus Schultz, Frankfurt am Main 1986, Bd. 4, Auktion, S. 137. Wir haben dieses Diktum bereits oft zitiert.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, X [Vierte Phase – oder: modus vivendi] Vom 7. bis zum 30. Januar 2014, S. 1016).
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