Das Wetter ließ frühstücken und lesen und schreiben auf der anderen Dachterrasse bis gegen drei Uhr am Nachmittag zu, es war ein Abschied, denn Hans Köberlin hatte sich, wie bereits erwähnt, vorgenommen, nach seiner Rückkehr aus der Hauptstadt wieder auf die hintere, dann mit einem Sonnenschirm versehene, Dachterrasse umzuziehen, und morgen, an seinem Reisetag, würde keine Ruhe für die Schlepperei der Frühstücks- und Konzertutensilien haben. Als Dachterrassenabschiedskonzert hörte er das zweite Set, das Miles Davis am 7. März 1970 im ›Fillmore East‹ gegeben hatte. Von Bitches Brew gab es das titelgebende Stück, Miles Runs the Voodoo Down und Spanish Key, es begann mit Directions und zum Schluß kamen It’s About That Time sowie – die Jack Johnson-Sessions hatten gerade begonnen – Willie Nelson. Miles Davis’ Trompete und Steve Grossmans Saxophon –
»Nein, es war noch Wayne Shorter!«
– waren sehr präsent und Chick Corea hatte ein wunderbares Solo in Spanish Key. Die Musik hob Hans Köberlin in sich auf, sie war Zeit und wurde Raum und verschmolz mit seiner unmittelbaren Umwelt, es würden Zeiten kommen, dessen war Hans Köberlin sich sicher, in denen er sich mit einer schier unerträglich schmerzhaften Sehnsucht auf diesen Platz zurückwünschen würde.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, X [Vierte Phase – oder: modus vivendi] Vom 7. bis zum 30. Januar 2014, S. 1081f.).
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