Zum Frühstück hörte er das dritte Set jenes Konzerts, das Miles Davis am 23. Dezember 1965 in jener für ihre Schlachthöfe berüchtigten Stadt gegeben hatte. Es begann mit einer Ballade, When I Fall in Love, Miles Davis spielte ohne Dämpfer, die entspannte Stimmung wurde durchgehalten und nach etwa sechs Minuten löste Wayne Shorter Miles Davis ab, wobei etwas Tempo zugelegt wurde, dann kam noch Herbie Hancocks Solo und man bremste wieder zum Abschluß, Miles Davis griff das Thema auf, bevor es dann mit dem schnellen Milestones weiterging. Bestimmte Stücke boten die Gelegenheit, auf eine bestimmte Art zu spielen, fast wie ein Baukastensystem … wie lange doch Miles Davis bei seinen Konzerten an diesen Schemata festgehalten … erst ab Ende der sechziger Jahre … aber ab da ging es Schlag auf Schlag, bis 1975 … Autumn Leaves hörte Hans Köberlin immer wieder gerne, obwohl hier nicht viel von dem Thema übriggeblieben war und Miles Davis mit dem Dämpfer spielte, Hans Köberlin fand diesmal Wayne Shorters Solo bemerkenswert, dann kam I Fall in Love to Easily und anschließend über zwanzig Minuten No Blues. Alles in allem war das ein sehr homogenes Konzert und die Alternation von schnellen und langsamen Stücken war nicht so ausgeprägt wie in den früheren Jahren. Ein Set noch würde von diesem Tag und aus dieser Konzertreihe folgen.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XII [Fünfte Phase – oder: Un gringo en Calpe] Vom 10. Februar bis zum 6. März 2014, S. 1308).
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