Dienstag, 26. Juli 2016

Samstag, der 26. Juli 2014


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Hans Köberlin frühstückte also zum letzten Mal alleine in seinem Exil. Diese fast zwanghaften Gedanken der Auflösung vor der eigentlichen Auflösung … Was das Brot betraf, da hatte er beim Einkauf gestern im ›Consum‹ wieder einmal einen Fehlgriff getan, denn es war trocken und schmeckte nach Pappe. Ihm fiel ein, daß Brecht in seinem Exil im Land der unbegrenzten Möglichkeiten angesichts des Brotes, das er dort vorfand, einen Zusammenhang zwischen schlechtem Brot und Nomadentum hergestellt hatte. Und von der Unbeständigkeit, die sich in der Art des Brotes äußerte, war Brecht dann zu der allgemeinen Unbeständigkeit der Lebensumstände, der Arbeit und der Häuser, gekommen. Dabei fiel eine seiner wunderbaren Formulierungen, die Hans Köberlin sich gemerkt hatte, nämlich: sie »wohnen die zeit nicht aus« …


* Bertolt Brecht, Arbeitsjournal. 2 Supplementbände zu den gesammelten Werken, Frankfurt am Main 1974, S. 214.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XXII [Der abschließende Besuch der Frau], 12. Juli bis 12. August 2014).

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