Mittwoch, 6. April 2016

Sonntag, der 6. April 2014


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Dann stieß Hans Köberlin beim Suchen auf eine bedenkenswerte Bemerkung Peter von Matts: »Die Frage nach dem Primum movens in der Literatur ‒ warum geschieht überhaupt etwas und warum geschieht nicht nichts? ‒ führt in der Regel viel weiter, als man denkt.« Es war die alte philosophische Frage, von der Welt auf die Literatur, wo man sie eher beantworten konnte, übertragen. Wenn es allerdings in der Welt kein Primum movens gegeben hätte, dann wäre nichts geschehen und es gäbe es die Welt nicht, Literatur dagegen konnte es auch geben, wenn darin nichts geschah.


* Peter von Matt, Ästhetik der Hinterlist. Zu Theorie und Praxis der Intrige in der Literatur; in: Merkur, Heft 638, Juni 2002, S. 467.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XIV [Phase 6 – oder: Sehnsucht], 13. März bis 10. April 2014).

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