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Dies bedenkend fiel Hans Köberlin eine Passage aus Brechts Arbeitsjournal, die er in sein Arbeitsjournal exzerpiert hatte, ein …
wenn ich morgens die radionachrichten höre, dabei boswells LEBEN JOHNSONS lesend und in die birkenlandschaft mit nebel vom fluß hinausschielend, beginnt der unnatürliche tag nicht mit einem mißklang, sondern mit gar keinem klang. das ist die inzwischenzeit.*»inzwischenzeit« war der Begriff gewesen, daran erinnerte sich Hans Köberlin noch genau, der dieses Exzerpt, das leider wie so vieles in seinem Leben unkommentiert geblieben, veranlaßt hatte. »inzwischenzeit« …: eine solche Zeit war seine Zeit hier mit der konkreten Terminierung endgültig geworden, endgültig geworden, nachdem sie es zuvor durch seinen – wenn auch unkonkreten – Beschluß weiterzumachen, bereits ein wenig geworden war. Seine Konstellation, die zur »inzwischenzeit« führte, bestand allerdings aus anderen Aporien: die nebenan noch schlafende ihn temporär besuchende Frau, und der Dauer heischende Blick von der hinteren Dachterrasse auf die Sierra de Oltà und der sich endlos wiederholen sollende Gang über die Promenade zum Meer und zur ›Tango Bar‹; die Tage kamen ihm gleichfalls »unnatürlich« vor – wir hatten das neulich bereits mit Brecht –, weil sie ihm artgerecht oder gar artfördernd, dabei aber ökonomisch unhaltbar waren, und sie, diese »unnatürlichen Tage«, begannen, wie sie endeten, nämlich in der Regel mit einer Fülle der Wohlklänge …
* Bertolt Brecht, Arbeitsjournal. 2 Supplementbände zu den gesammelten Werken, Frankfurt am Main 1974, S. 121. Die Nachrichten am 19. August 1940 waren schlimme, weil sie verkündeten Hitler-Deutschlands Siege.
(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XV [Der dritte Besuch der Frau und andere Besuche], 11. bis 27. April 2014).
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