Donnerstag, 24. März 2016

Wo die Kunst an ihre Grenzen stößt

Darauf beginnt er seine amüsant genannte Zeitschrift zu studieren. Auf dem Umschlag sieht er eine teilweise entkleidete junge Frau, die den Bart eines Marmorfauns streichelt. Valentin studiert aufmerksam dieses bonbonfarbene Bild und so, wie der Zeichner und Chefredakteur dieses Magazins es wünschten, denkt er, daß die junge, nackte Frau bestimmte Reize hat. Er bewundert vor allem das Plastische des Bildes und fährt mit neugierigem Finger darüber. Aber der Buntdruck ist platt: der Arsch ist ein Effekt der Kunst.

(Raymond Queneau, Sonntag des Lebens, Frankfurt am Main 1986, S. 56).

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