Samstag, 12. Dezember 2015

Donnerstag, der 12. Dezember 2013


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»… Laufe nicht. Eine Formulierung von Eva Geulen aus dem September-Merkur im Kontext einer erschienenen Biographie Derridas: ›die Qualität der Gegenstände erwies sich an der Komplexität der Lektüren, die sie zuließen und forderten.‹«
So könnte man die Beschreibung des ersten Eindrucks von diesem Tag in Hans Köberlins Arbeitsjournal lesen, wären die Schriften post Puglia der öffentlichen Lektüre zugänglich. Und weil unser Protagonist der Ansicht war, das aktuelle Bild des Filmabreißkalenders sei einer Archivierung nicht wert (und im Jahr zuvor wohl auch schon der Ansicht gewesen war), greifen wir uns aus seiner Filmkalenderblattsammelkiste das Filmkalenderblatt aus dem Jahr 1997 und sehen dort Peter Lorre – den wir schon in Fritz Langs M gesehen haben –, bereits leicht derangiert am Spieltisch in … Casablanca. Zu dem Film, dessen Handlung an diesem Ort angesiedelt ist, muß man nichts sagen außer, daß dessen Drehbuchautor Howard Koch am 12. Dezember 2013 geboren worden war. Manchmal sparte das Leben einem schöne Momente für passende Gelegenheiten auf …: die Frau hatte es tatsächlich irgendwie geschafft, Michael Curtiz’ B-Movie-Klassiker noch nie zu sehen, und so konnte Hans Köberlin sich darauf freuen, ihr irgendwann einmal bei ihrem ersten Sehen von Casablanca in die Augen zu schauen …*
Über diesen 12. Dezember 2013 gab es nicht viel zu berichten, denn es war für Hans Köberlin – was das Lesen und das Schreiben betraf – der produktivste Tag seit er hier war. Und was kann man über einen in der Sonne sitzenden lesenden und schreibenden Mann schon viel sagen? – »Viel!« werden einige sagen. – Nun gut, dann sollen sie. (Man merkt hier ein wenig das Abfärben von Kierkegaards Stil …)


* Geburtstag hatte noch der strukturalistische Filmwissenschaftler Christian Metz (*1931), von dem Hans Köberlin vor Jahren einiges gelesen, das meiste aber leider wieder vergessen hatte. Und Geburtstag hatte noch der Dokumentarfilmer Peter Heller (*1946), weshalb das Blatt von 1996 ein Still aus seinem Dokumentarfilm Usambara – Das Land wo Glaube Bäume versetzen soll (1980) zu sehen war.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel VIII [Phase III – oder: Konsolidierung], 19. November bis 19. Dezember 2013).

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