Sonntag, 25. Oktober 2015

Freitag, der 25. Oktober 2013


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Von dem Freitag, dem 25. Oktober 2013, gab es wegen der Nachlässigkeit in Hans Köberlins Aufzeichnungen und wegen der Nachlässigkeit in unseren Aufzeichnungen nichts Gewöhnliches und nichts Außergewöhnliches zu berichten, es gab noch nicht einmal aktuelle oder archivierte Filmabreißkalenderblätter. Am Abend sah sich Hans Köberlin die Wiederholung einer Episode aus der Polizeiruf 110-Reihe an: … und raus bist du! – Ein Mord fand in der Müllsammlerszene statt, die Qualität der Episode ging so. Wovon sich Hans Köberlin allerdings persönlich betroffen sah, das war die Darstellung des Schicksals der Architektin, die, durch eine persönliche Krise aus der Bahn geworfen, obdachlos wurde und dann in dem Teufelskreis keine Wohnung – keine Arbeit … steckenzubleiben drohte. Was würde sein, wenn er, Hans Köberlin zurückkehrte … nulla bona? Konnte er damit rechnen, daß Lysa ihm das geliehene Geld zurückgab?*


* »Le tout est de savoir, si un homme qui meurt de male amour ou de male ambition, souffre plus qu’un homme qui meurt de faim. Et moi, je le crois bien sincèrement«, war unter dem 23. Mai 1857 im Journal der Gebrüder Goncourt vermerkt worden (Edmond & Jules de Goncourt, Journal. Erinnerungen aus dem literarischen Leben, Leipzig 2013, Bd. 1., S. 469). Nun, bei Hans Köberlin ging es nicht um das Verhungern im eigentlichen Sinn, eher um einen entwürdigenden sozialen Abstieg mangels eigener Etablierungskompetenzen, was ihm mittlerweile manchmal wirklich mehr zusetzte, als die Erinnerung an die emotionale Katastrophe mit Lysa.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel V [Phase I – oder: Altlasten], 13. Oktober bis 2. November 2013).

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