Freitag, 17. Juli 2015

Sirtaki

1964 ging ein okzidentaler Möchtegern-Unternehmer nach Griechenland, um eine Geschäftsidee umzusetzen. Er mußte von dem Griechen Zorba lernen, daß die Welt nicht immer so funktioniert, wie man sich das gedacht hat. Und die Botschaft 1964 war: vergiß deinen Ärger und deine ökonomischen Verluste und tanze. Das wurde der Welt damals als vorbildliche Haltung vorgeführt.
Ein halbes Jahrhundert später sieht die Welt anders aus: es hat sich ausgetanzt, man holt sich im Okzident seine wohlfeilen Vorbilder für das Feierabend- und Wochenendgutsein und -wohlfühlen aus dem ferneren Osten.
Es sei  der Phantasie anheimgestellt, wie ein Remake von Zorba the Greek (wenn man es denn überhaupt noch drehte und nicht etwas äquivalentes ferneröstliches daraus machte) aussehen würde … so verlogen, wie die Kulturindustrie ist, würde man auch heute den Antikapitalisten tanzen lassen.

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