Nach dem Abendessen – aus den bereits angesprochenen Zeitersparnisgründen gab es Spaghetti mit Pesto alla Genovese fertig aus dem Glas mit viel frisch gemahlenem Pfeffer und Parmesankäse, sehr wohlschmeckend, das sollte zu einem der beliebtesten Gerichte Hans Köberlins werden – blieb Hans Köberlin noch auf der anderen Dachterrasse und betrachtete den Sonnenuntergang und den Mondaufgang und später dann den unglaublichen Sternenhimmel und hörte dazu – wie billig an diesem Ort – Miles Davis’ Sketches of Spain. Hans Köberlins Favorit war nicht das Adagio aus dem Concierto de Aranjuez (obwohl er das auch immer wieder gerne hörte), sondern seine Favoriten waren Miles Davis’ Solo in Saeta und natürlich Solea, und um diesen wunderbaren Moment der lauen mediterranen Nacht und der Musik, die als ›göttlich‹ zu bezeichnen Hans Köberlin nicht umhin kam, zu verlängern, hörte er sich diese beiden Stücke (Saeta und Solea) noch einmal an. Danach mußte er etwas umständlich die aufwendige Installation, die diesen magischen Moment möglich gemacht – er hatte die beiden Lautsprecher hochgetragen, er hatte mit einer sogenannten Kabeltrommel eine Stromquelle auf der anderen Dachterrasse schaffen müssen, weil er vergessen hatte, den Akku des Laptops aufzuladen, und er mußte, als er alles installiert hatte, wieder heruntergehen, um unten die Lampen im Patio und dem Hof vorne, die die Stimmung gestört hätten, auszuschalten, und er mußte, als er wieder oben war, nochmals heruntergehen, weil er vergessen hatte, den Stecker der Kabeltrommel einzustecken –, er mußte also dies alles wieder deinstallieren.
»¡Vieran lo que me asombra este aparato!«
(aus:
¡Hans Koberlin vive!, Kapitel VI [Phase II – oder: post Telos], 3. bis 14. November 2013).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen