Anschließend frühstückte er wie gehabt mit Miles Davis, und zwar mit jenem Konzert, daß der am 19. Juni 1970 in der Stadt, die niemals schlief, gegeben hatte. Auch der Ablauf innerhalb dieser Konzertreihe variierte, wie gesagt, kaum, es begann schnell mit Directions, in der der Hälfte des Stückes ein Tempowechsel, dann abstrakt-langsam The Mask – sehr schön, was da über den Baßläufen passierte –, in einem ähnlich abstrakten Stil weiter mit It’s About That Time, wobei hier das Schlagzeug anfangs die strukturgebende Rolle des Basses übernahm, dann stimmte Miles Davis, der sehr klar spielte, allein die Melodie von I Fall In Love Too Easily an und leitete über zu Sanctuary, das hier in Verkehrung der üblichen Reihenfolge vor dem abschließenden Bitches Brew kam. Hans Köberlin überlegte … er hatte in seiner Sammlung keinen einzigen Live-Mitschnitt von Pharaoh’s Dance, dem Auftakt des Studioalbums … vielleicht war das eine spontane und nicht reproduzierbare Session gewesen … irgendwo, glaubte er, Joe Zawinul als den Komponisten angegeben gelesen zu haben, aber es war ja jetzt nur so ein Nebengedanke zu Bitches Brew gewesen, und also rührte er sich nicht, außerdem gab es da ja noch Teo Macero … Terje Rypdals Ghostdancing von dem Album Vossabrygg aus dem Jahr 2006 hatte sicherlich seine Referenzen zu Pharaoh’s Dance … Bitches Brew selber bot bei diesem Konzert gegenüber den anderen Live-Versionen keine Überraschungen, und dann kam auch schon The Theme.
(¡Hans Koberlin vive! oder Schreiben als Ausziehtanz. Versuch einer Langzeitdokumentation vom 2. Oktober 2013 bis zum 21. August 2014, nebst einem Prolog, anhebend bei der Schöpfung der Welt, und einem Epilog, fortdauernd bis zu deren Ende, Calpe, Berlin und Heide 2013ff., Zweiter Teil. Vom 20. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014, XII [Fünfte Phase – oder: Un gringo en Calpe] Vom 10. Februar bis zum 6. März 2014, S. 1376f.).
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