Donnerstag, 13. April 2017

Brecht läßt grüßen

Schaue fasziniert Fassbinders Familienserie Acht Stunden sind kein Tag (1972f.), »eine Alternative zum Heile-Welt-Fernsehen« heißt es auf der DVD-Hülle, aber als heile Welt kommt einem heute das vor, was er gezeigt hat: er hat ein mögliches richtiges Leben im falschen, das es ja nicht (und auch heute noch immer nicht, ja: heute gar weniger als jemals) geben kann, gezeigt, die Oma als deus ex machina. Er hatte wohl Mut machen wollen … Es blitzen aber auch Bilder und Szenen auf, die an den nichtdidaktischen Fassbinder erinnern, etwa die Beerdigung des Meisters oder die Reihe der duschenden Arbeiter oder der Striptease zu Morricones Musik oder wenn der entlarvte Denunziant in Ecce-Homo-Haltung vor dem Büro des Vorgesetzten steht.

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