Sonntag, 30. April 2017

Fenster #121

P. K. D. #86

Novelty Act / »At Second Jug« spielt in der nicht ganz so entfernten Zukunft in den USA. Es gibt nur noch eine Partei, die republikanischen Demokraten, und Regierungsform ist das Matriarchat. Die Menschen leben in großen Wohneinheiten, die tribal straff organisiert sind und gegeneinander konkurrieren. Die First Lady ist in den Medien omnipräsent, gewählt wird – wie bei Ranke-Graves beschrieben ‒ ihr Gatte auf Zeit, und die einzige Möglichkeit, sie zu Gesicht zu bekommen, ist bei einem Talentwettbewerb zu gewinnen. Zwei Brüder versuchen es, indem sie auf sogenannten Jugs Bach blasen. Dabei kommt heraus, die First Lady ist ein Kunstprodukt, das seit Jahren von diversen Schauspielerinnen verkörpert wird.

Fenster #120

Fenster #119

Fenster #118

Samstag, 29. April 2017

P. K. D. #85

In If There Were No Benny Cemoli / »Had There Never Been a Benny Cemoli« landet eine intergalaktische Polizei- und Wiederaufbautruppe auf der nach einem Krieg völlig vernichteten Erde und besetzt sie. Den überlebenden Kriegsverbrechern soll – wie in Nürnberg – der Prozeß gemacht werden. Diese haben, um von sich abzulenken, die Figur des Benny Cemoli erfunden, quasi ein Yancy mit umgekehrten Vorzeichen, der an allem schuld gewesen sein soll, und diese Figur erfolgreich den Besatzern untergeschoben, indem sie die Nachrichten der vollautomatisch funktionierenden reaktivierten New York Times manipulierten.

Fenster #117

Dienstag, 25. April 2017

P. K. D. #84

In War Game / »Diversion« werden von Ganymed exportierte Spielzeuge Tests unterzogen, bevor der Import und Verkauf auf Terra erlaubt wird, da man den Produzenten Heimtücke unterstellt. Während der alle Aufmerksamkeit fesselnden Beobachtung eines komplexen Kriegsspielzeugs wird en passent ein Brettspiel zugelassen. Das Spiel ist eine Art von umgekehrtem Monopoly, bei dem der gewinnt, der am Ende alle seine Aktien verloren hat. Es bleibt offen, ob pädagogisch via Kinderzimmer ein Antikapitalismus etabliert werden soll, oder ob die Leute von Ganymed durch allmähliche Umerziehung die Raffgier auf Terra nur deshalb schwächen wollen, um anschließend die Terraner umso besser abzocken zu können.

P. K. D. #83

In Explorers We schicken die Marsbewohner immer wieder Kopien einer eigentlich gescheiterten Marsmission zurück auf die Erde, warum bleibt unklar. Die sechs Astronauten haben kein Bewußtsein von ihrem Status als Kopien und werden jedesmal von einem FBI-Team in Empfang genommen und stante pede mit Napalm verbrannt. Ein sensibler Agent dieses Teams glaubt, daß die Marsbewohner – wie in Martians Come in Clouds / »The Buggies« – Kontakt aufnehmen wollen.

Montag, 24. April 2017

Fenster #116

P. K. D. #82

In The Unreconstructed M hat jemand einen Roboter konstruiert, der tötet, dann falsche Spuren legt und sich anschließend zur Tarnung in einen Fernseher verwandelt. Drumherum geht es um eine Frau, die eine Intrige spinnt, um die Scheidung zu erreichen. Interessant ist, daß die Killermaschine in einer altmodischen Hinterhofwerkstatt konstruiert wurde. Wieder einmal verreißt Dick das Ende, indem er es unnötig dehnt, aber man könnte sich auch wieder einmal vorstellen, daß Hollywood die Idee adaptierte.

P. K. D. #81

In Recall Mechanism konsultiert ein Mann einen Psychoanalytiker, weil er panische Angst hat, zu fallen. Der Therapeut findet heraus, daß das Trauma des Mannes nicht in der Vergangenheit liegt, sondern in der Zukunft, in der er in ein paar Monaten zutodegestürzt wird. Er ist ein latenter Präkog, wie sein Mörder, der gleichzeitig mit der panischen Angst, jemanden von irgendwo oben herunterzustoßen, zu einem anderen Psychoanalytiker geht. – Die Präkogs sind eine Erfindung Dicks, mit der er viele einfache Ideen komplex umsetzen kann.

Fenster #115

Freitag, 21. April 2017

Donnerstag, 20. April 2017

P. K. D. #80

The Minority Report ist die erste der bis jetzt gelesenen Geschichten, die ich verfilmt gesehen habe (die erste explizite Dick-Verfilmung, die ich bewußt gesehen habe, war Verhoevens Total Recall). Dunkle Erinnerung ans Kino, es war aber anders … Die bereits aus mehreren Erzählungen bekannten Präkogs – hier drei Stück in einer debilen Version – sagen Verbrechen voraus, die die Polizei prophylaktisch verhindert: man wird wegen einer rein potentiellen Tat ins Lager gesteckt. Eines Tages sieht der Polizeichef seinen Namen auf der Täterliste. Durch dieses Wissen um den Report bringt er die Prophezeiungen durcheinander. Es gibt hier keinen minority report, sondern drei individuelle Versionen. Der Moment als Anderton dahinterkommt, daß es minority reports gibt, ist in der Erzählung nicht gut dargestellt: Anderton hätte dies als einer der Initiatoren des gesamten Projekts vergessen können (im Sinne von: nicht präsent haben, was schon unwahrscheinlich genug wäre), aber es hätte keine wirkliche Information für ihn sein dürfen. Am Ende hat Dick zuviel Erklärungsbedürfnis.

P. K. D. #79

In The Mold of Yancy wird die Bevölkerung eines Mondes des Jupiters (oder des Saturns?) durch die in allen Medien verbreitete Kunstfigur Yancy gleichgeschaltet und manipuliert, um sie auf einen Krieg vorzubereiten. Dick hatte nach eigenem Bekunden dabei Eisenhower im Sinn.

Samstag, 15. April 2017

P. K. D. #78

In Captive Market hat eine alte Drugstorebetreiberin ein Zeitloch entdeckt, durch das nur sie kann. Auf der anderen Seite bauen Überlebende des nuklearen Krieges an einer Rakete, die sie von der lebensfeindlich gewordenen Erde zur Venus bringen soll. Für viel Geld übernimmt sie die Verproviantierung. Als die Rakete startet ist sie zunächst entsetzt, ihren lukrativen Markt verloren zu haben, wechselt aber dann das Zeitloch und geht in eine Zukunft, in der die Rakete wieder abstürzt. – In dieser Geschichte bricht Dick der Spanungsbogen. Sein Lektor bei Haffmanns bringt das Problem mit P. K. D. auf den Punkt: »Philip K. Dick fühlte sich nicht der Literatur verpflichtet, sondern den Ideen.« (Heiko Arntz, Philip K. Dick und einige seiner Bewunderer: Zur Neuausgabe der Sämtlichen SF-Geschichten; in: Der Philip K. Dick Companion, Beibuch zu Sämtliche 118 SF-Geschichten in fünf Bänden, Frankfurt am Main 3. Aufl. 2014, Bd. 5, S. 25).

Empirie, 9. Update

¡Hans Koberlin vive! in Daten (der Stand von heute):

  • Stand des Manuskripts:
    • Seiten: S. 1056 von ca. 1.800 Seiten
    • Fußnoten: 3098
  • Stand der Überarbeitung:
    • Seiten: S. 860 von ca. 1.800 Seiten
    • Fußnoten: 2487
    • Kapitel: XII (= Phase V – oder: Un gringo en Calpe) von XXIV Kapiteln nebst einem Anhang
    • Tag der Überarbeitung: Samstag, der 22. Februar 2014, der 144. von 324 konkreten und von allen möglichen Tagen
  • Beginn der Handlung: 23. Oktober 4004 vor unserer Zeitrechnung, 9 Uhr vormittags*
  • Ende der Handlung: fällt mit dem Ende der (oder bloß einer?) Welt zusammen
  • Beginn der Niederschrift: Mittwoch, den 2. Oktober 2013
  • Ende der Niederschrift: noch nicht abzusehen

* (= [nach einer Umstellung] die Fußnote 4 auf S. 7) »Non in tempore sed cum tempore Deus creavit caela et terram.« (Augustinus). ‒ Nun: »In der Schiffsbibel von Charles Darwin auf der ›Beagle‹, mit der er von 1831 bis 1836 die Welt bereiste, stand das Datum der Weltschöpfung eingetragen: 23. Oktober 4004 vor Christi Geburt, 9 Uhr vormittags.« (Hans Blumenberg, Die Sorge geht über den Fluß, Frankfurt am Main 1987, S. 47).

Wird aktualisiert!

Freitag, 14. April 2017

Bei mir ist das immer weniger möglich

Es muß immer möglich sein, zu sagen »Hast du die Geschichte über – – – – gelesen« und dann zusammenzufassen, worum es darin ging.

(Philip K. Dick, Afterthought by the Author; in: Sämtliche 118 SF-Geschichten in fünf Bänden, Frankfurt am Main 3. Aufl. 2014, Bd. 5, S. 628).

P. K. D. #77

In Service Call kommt ein Mechaniker aus der Zukunft, um ein Gerät, das es noch nicht gibt, zu warten. Es stellt sich heraus, daß das Gerät die Menschen kontrolliert und selber von dem Mechaniker kontrolliert wird, der also, ohne sich dessen bewußt zu sein (wie er sich auch der falschen Zeit nicht bewußt ist), so eine Art ›Super Mario‹ ist. Das ist die erste Geschichte, wenn ich das richtig erinnere, in der die Erzählinstanz, ohne diegetisch zu sein, explizit erscheint.

Donnerstag, 13. April 2017

P. K. D. #76

In Autofac produzieren nach dem großen Krieg die von Kybernetikern vor dem großen Krieg konstruierten automatischen Fabriken auf Teufel komm raus Waren und verbrauchen dabei die letzten Rohstoffe. Nach diversen Versuchen der überlebenden Menschen, dies zu stoppen, kommt man darauf, die automatischen Fabriken gegeneinander in einen Konkurrenzkampf um Ressourcen zu verwickeln. Am Ende ejakuliert die unterlegene Fabrik lauter Kugeln, die den Keim für neue automatische Fabriken in sich tragen.

Brecht läßt grüßen

Schaue fasziniert Fassbinders Familienserie Acht Stunden sind kein Tag (1972f.), »eine Alternative zum Heile-Welt-Fernsehen« heißt es auf der DVD-Hülle, aber als heile Welt kommt einem heute das vor, was er gezeigt hat: er hat ein mögliches richtiges Leben im falschen, das es ja nicht (und auch heute noch immer nicht, ja: heute gar weniger als jemals) geben kann, gezeigt, die Oma als deus ex machina. Er hatte wohl Mut machen wollen … Es blitzen aber auch Bilder und Szenen auf, die an den nichtdidaktischen Fassbinder erinnern, etwa die Beerdigung des Meisters oder die Reihe der duschenden Arbeiter oder der Striptease zu Morricones Musik oder wenn der entlarvte Denunziant in Ecce-Homo-Haltung vor dem Büro des Vorgesetzten steht.

P. K. D. #75

Psi-Man heal My Child! / »Outside Consultant« knüpft an die vorherige Geschichte an: die Welt nach dem Krieg (wir schreiben das Jahr 2017), es gibt die gleichen Mutanten wie zuvor und normale Überlebende. Alle Versuche eines Zeitreisenden, den Krieg a posteriori zu verhindern scheitern, der Zeitreisende zeigt dem General seine eigenen Knochen (siehe The Scull), ohne daß es etwas fruchtete. Am Ende verlassen die normalen Menschen ihre Kommunen und begeben sich in die Obhut der friedlichen Mutanten, in der Hoffnung, daß die ihnen helfen können. Die Stimmung nimmt an Esoterik zu.

Dienstag, 11. April 2017

»Fool To Cry« (Rolling Stones)

P. K. D. #74

A World of Talent / »Two Steps Right« ist eine Geschichte, bei der man froh ist, daß sie in aller letzter Sekunde (= auf den letzten Zeilen) ein happy end bekommt. Entfernte Kolonien haben sich von Terra losgesagt. Dort leben diverse Mutanten mit normalen Menschen in einem latenten Konflikt, wobei die Mutanten anscheinend mit ihren Fähigkeiten die Unabhängigkeit garantieren. Ein Paar, das eine halbe Stunde in die Zukunft schauen kann, hat einen Sohn, von dem man noch nicht weiß, ob er was kann und wenn ja was. Das Paar ist nur wegen seiner besonderen Fähigkeiten zusammengekommen, man hat sich über. Der Mann hat eine Geliebte, die eine genetische Reaktion auf die Mutanten ist: eine neue, nicht beeinflußbare Realität. Und es stellt sich heraus, daß der Sohn sich in der Zeit bewegen kann. Der Plot ist gut, das Format dafür aber eigentlich zu klein.

P. K. D. #73

In Misadjustment wird Jagd auf Mutanten gemacht. Die haben die Fähigkeit, ihr Wahnsystem über sich selber auszudehnen, das heißt also: um sich herum eine Wahnumwelt zu etablieren. Oft wissen sie selber nichts von ihrer Fähigkeit und sind sich ihres Wahns nicht bewußt. Immun dagegen sind bloß Frauen, weshalb ihnen die Wirtschaftsbosse ein Amt mit großen Machtbefugnissen eingerichtet haben. Als einer der Wirtschaftsbosse selbst in den Verdacht gerät, ein Mutant zu sein, versucht er, statt der Kontrolle durch das Amt eine gegenseitige Kontrolle – jeder überwacht jeden – zu etablieren.

P. K. D. #72

In The Chromium Fence bekämpfen sich Puristen und Naturalisten bis aufs Blut, wobei der Protagonist zwischen den Stühlen sitzt. Die Puristen haben sich als Partei aus dem Reinheitskult der Kosmetikindustrie entwickelt (Zähne, Mund- und Körpergeruch etc.), die Naturalisten trinken Bier und schwitzen. Als die Puristen gewinnen und restriktive Gesetze erlassen, nimmt der Protagonist im Sinne von Voltaire (»Je déteste ce que vous écrivez, mais je donnerai ma vie pour que vous puissiez continuer à écrire.« – Nicos Motto … es soll aber garnicht von Voltaire sein …) die Partei für die Verlierer ein. Zuvor geht er zu einem Roboteranalytiker, dessen Bescheinigung zerreißt er allerdings; zu sich stehend stirbt er.

Montag, 10. April 2017

Der Sommer (P. K. D.s Kommentar zu »A Little Something for Us Tempunauts«)

Addison Doug bringt den Wunsch zum Ausdruck, »keinen Sommer mehr zu erleben«. Wir sollten alle entschieden widersprechen; nichts und niemand sollte uns, mit welch spitzfindigen oder gutgemeinten Argumenten auch immer, dazu verleiten, so etwas zu wünschen: wir sollten uns vielmehr, individuell und kollektiv, danach sehnen, so viele Sommer zu erleben, wie es uns möglich ist, auch in dieser unvollkommenen Welt.

(Philip K. Dick, Sämtliche 118 SF-Geschichten in fünf Bänden, Frankfurt am Main 3. Aufl. 2014, Bd. 5, S. 631).

Der Frühling


P. K. D. #71

In War Veteran wurden die Unabhängigkeitskriege der Zeit der Verfassung auf interplanetarische Dimensionen vergrößert. Die ehemaligen menschlichen Kolonisatoren von Mars und Venus sind leicht verändert und werden vom irdischen Mob – aufgestachelt von einem Konzernchef – gejagt. Ein Krieg steht bevor, da taucht ein Veteran auf, der anscheinend aus der Zukunft in die Vergangenheit geschleudert wurde und der verkündet, daß die Erde den Krieg, den sie zu starten gerade sich anschickt, verloren haben wird. Der Konzernchef versucht mit Hilfe des Veteranen herauszubekommen, was in dem Krieg von den Terristen falsch gemacht wurde, als der Alte getötet wird. Am Ende kommt heraus, der Veteran war ein von der Venuskolonie geschickter Android, mittels dessen der Kriegstreiber zum Umdenken manipuliert werden sollte. Der Agent der Venus meinte als Abschluß, alle mit terrestrischem Ursprung sollten zusammenstehen, wenn einmal wirkliche Fremde auftauchen würden. Imperialismus und Xenophobie wurden also bloß weiter hinausgeschoben, nicht kategorisch abgelehnt. ‒ Man war mit der Androidenauflösung nicht ganz glücklich, weil sie aus dem Hut gezaubert wurde und mit der Darstellung des Veteranen nicht kongruierte, höchstens wenn man ihm mit einem künstlichen Bewußtsein ausgestattet hätte, was aber dann irgendwie angesprochen werden hätte müssen. Überhaupt ist die Geschichte etwas dahingehudelt, nicht gut in ihren zeitlichen Einheiten konstruiert.

Sonntag, 9. April 2017

P. K. D. #70

Der Schauplatz von Pay for the Printer / »Printerʼs Pay« ist einmal wieder die Welt nach dem alles vernichtenden Krieg. Eine außerirdische Intelligenz hat sich altruistisch eingefunden, um die überlebenden Menschen zu retten, indem sie ihre verschlissenen Gegenstände kopiert. Doch dann sterben die Aliens aus, ohne sich reproduzieren zu können. In dieser Krisensituation taucht einer auf, der sagt, es ginge nicht ums Kopieren, sondern um das selber Schaffen, und die Artefakte, die nach dem Krieg übriggeblieben wären, seien nicht die Referenz, sondern das anzustrebende Ideal.

Dienstag, 4. April 2017

P. K. D. #69

In Foster, Youʼre Dead geht es – wie in Nanny – um einen ökonomischen Wettlauf, diesmal mit Schutzbunkern. Mr. Foster verweigert sich diesem Wettlauf solange es geht, knickt aber dann ein, als er sieht, wie sein Sohn darunter leidet, weil er der einzige in seiner Klasse ist, der nicht … Der Junge bekommt dann endlich sein Sanktuarium, aber dann muß der Vater den Bunker wieder zurückgeben, weil er die Raten nicht bezahlen kann. Der Junge wollte in seinem Bunker eine Lesung von The Wind and the Willows hören …

Montag, 3. April 2017

Samstag, 1. April 2017

P. K. D. #68

In Upon The Dull Earth hatte eine neurotische junge Frau – Silvia – einen Draht zu einem Jenseits. Sie wollte unbedingt hinüber, aber als sie nach einem Mißgeschick tatsächlich dorthin kam, wollte sie wieder zurück (es hatte sich als Fehler herausgestellt, sie hinüber zu rufen). Ihr Freund rief die Geister wie Odysseus in der Unterwelt mit Blut, doch als er Silvia zurückholte, passierte ein Mißgeschick: in Ermangelung eines eigenen Körpers manifestierte sie sich im Körper ihrer Schwester, dann in dem ihrer Mutter, dann in dem ihres Vaters … am Ende gab es eine Welt nur bestehend aus Silvias, und sogar der Freund wurde zu Silvia. Ich war so gespannt, wie Dick die Geschichte auflösen würde, daß ich sie auf dem Bahnhof Zoo stehend zuende las.

»… writ in water.«

Fenster #112

P. K. D. #67

In Shell Game wird eine Siedlung bedroht. Angeblich leben dort den Menschen überlegene Mutanten, die von Menschen angegriffen werden. Es kommt heraus, daß es sich um die Passagiere eines Krankentransports handelt, der auf dem Weg in eine Klinik abgestürzt ist, wobei die Patienten sämtlich Paranoiker sind. Am Ende – das nicht so überzeugt – gibt es zwei Fraktionen, die sich bekriegen, und die Sieger bereiten die Invasion der Erde vor.

P. K. D. #66

In Sales Pitch erinnern manche Beschreibungen an die Jetsons: der Alltag der Gegenwart wird in einem futuristischen Gewand beschrieben. Die allgegenwärtige Werbung hat gigantische Dimensionen angenommen. Der Protagonist glaubt am Ende, ihr bloß durch Selbstmord entkommen zu können, doch sterbend muß er sich die Anpreisungen eines Roboters anhören, der sich selber verkauft.

Überraschende Begegnung