Dienstag, 2. August 2016

Samstag, der 2. August 2014


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Der Autor Viaud hatte am Sonntag, dem 10. Februar 1884 Edmond von einem Matrosen, der bei stürmischer See über Bord gegangen, erzählt. Man hatte dem Unglücklichen zwar noch einen Rettungsring zuwerfen können, aber keine Möglichkeit gesehen, ihn wieder an Bord zu holen. Was Hans Köberlin an dieser tragischen Geschichte besonders entsetzte war der Umstand, daß der Schiffspfarrer dem aufgegebenen Unglücklichen von der Brücke herab die Absolution erteilt hatte …


* Vgl. Edmond & Jules de Goncourt, Journal. Erinnerungen aus dem literarischen Leben, Leipzig 2013, Bd. 7, S. 292. Hans Köberlin erinnerte sich an seine nächtliche Überfahrt von Palermo noch Neapel im Jahre 2009, als er mutterseelenallein an der Reling gestanden und um ihn herum nur absolute Schwärze und Gischt … – Im gleichen Eintrag befand sich auch noch eine schöne Verfluchung: jemand sollte »des Handschlags ehrbarer Leute beraubt werden« (ebd.), wobei natürlich »ehrbar« erst noch neu definiert werden müßte.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XXII [Der abschließende Besuch der Frau], 12. Juli bis 12. August 2014).