Freitag, 15. Juli 2016

Dienstag, der 15. Juli 2014


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»Ich war in der Zentrale eines Konzerns, ich hatte, glaube ich, einen Termin bei dem Vorstand, und das Vorzimmer, in dem ich mich bei einer Vorzimmerdame anmeldete, lag im zweiten Stock, und der Vorstand saß im fünften Stock. Dann war ich in einem Kino, es lief der neue Film von irgendwem ‒ ein Actionfilm? … von Ridley Scott? ‒, ich war mit der Frau da und D*** war auch da. Der Frau war unpäßlich, weil sie so spät am Abend noch ein Steak gegessen hatte, und sie nahm sich vor, solches nicht mehr zu machen. Dann war der Film zuende und wir hatten den Schluß über einer Unterhaltung verpaßt. Es war eine Matinee gewesen. Ich wußte nicht mehr, wo ich meinen Mantel gelassen hatte und ging in das Vorzimmer im zweiten Stock. Dort saß inzwischen eine andere Frau, ich stellte mich vor und erzählte von meinem Termin im fünften Stock, aber sie konnte mir nicht weiter-helfen.* Ich hatte noch mehr und sehr detailreich geträumt, aber es dann über dem Wachwerden vergessen. Dachte beim Aufwachen daran, wie wir als Kinder, wenn wir im Belltal gespielt, in die Mineralwasser- und Limonadenfabrik gegangen sind und eine Flasche Limonade geschenkt bekamen, die wir aber vor Ort austrinken mußten. Dann dachte ich an meine bretonische Seemannsjacke, die auf dem Hof des Verlegers in einer Kiste liegt. Eben im Traum, das war mein ehemaliger langer Wintermantel gewesen, den ich im Zuge der allgemeinen Auflösung vor einem Jahr nach Takatukaland geschickt habe.**


* Einige Elemente aus diesem Traum hatten prophetischen Charakter.
** Als ›nach Takatukaland schicken‹ bezeichnete Hans Köberlin die Abgabe alter Kleidung bei der Altkleidersammlung.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XXII [Der abschließende Besuch der Frau], 12. Juli bis 12. August 2014).