Mittwoch, 2. März 2016

Sonntag, der 2. März 2014


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Am Sonntag, dem 2. März 2014, erwachte Hans Köberlin wieder einmal aus einem obskuren Traum. Er sah sich darin nämlich genötigt, Menschen um mich herum zu töten. Auch andere sahen sich dazu genötigt, Hans Köberlin sah sie später in einer Imbißstube, wie sie sich gleich ihm mit ihrer Aufgabe herumquälten. Irgendwie tat man mit diesen Tötungen etwas für seine Opfer, aber das konnten die nicht einsehen, und sie wollten einem auch nicht glauben, daß man nur das Beste für sie tat. Manche fügten sich drein, bei anderen mußte er rabiat werden. Hans Köberlin hatte keine adäquate Waffe für seine Aufgabe, nur ein kleines Messerchen, was die Sache erschwerte und unnötig schmerzhaft machte; später dann arbeitete er mit einem Stechbeitel, der in das Fleisch eindrang wie ein heißes Eisen in Butter. Dann war er in einer Weinkellerei mit angeschlossenem Wirtshaus* und wollte dort Wein einkaufen, und zwar Rotwein und Weißwein in großen Plastikflaschen, in denen man sonst sein Mineralwasser kaufte. Die Flaschen lagen in einem braunen Karton, der Winzer war eine jener Gestalten, wie Hans Köberlin sie aus seiner Jugendzeit an der Mosel her kannte. Dann stand er wie früher real als Vermessungsgehilfe mit der Meßlatte in einer winterlich kargen Landschaft und kam sich dabei vor wie in Pink Floyds Atom Heart Mother.**


* Man sagte ›Wirtshaus‹ und ›Gasthaus‹ – der gleiche Raum aus zwei Perspektiven; wie auch ›danger au mort‹ und ›Lebensgefahr‹ das gleiche bezeichneten.
** Vorgestern erwähnten wir anläßlich des Schalttages Mason und Dixon, nun: mit denen wurden der Literaturgeschichte neben Herrn K. und neben Old Shatterhand zwei weitere Landvermesser hinzugesellt.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XII [Phase 5 – oder: Un gringo en Calpe], 10. Februar bis 6. März 2014).

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